Die drei Studenten (Hans Folz): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. August 2023, 19:27 Uhr
Die drei Studenten | |
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AutorIn | Hans Folz |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Druck: Hans Folz, Nürnberg 1480 (GW 10127) (Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek: Rar. 183, Nr. 1) |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Hans Folz. Die Reimpaarsprüche, S. 7-21 |
Übersetzungen | |
Forschung | Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 177, 225f., 230f., 295f.; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 54 Anm. 34, 70, 91, 104 Anm. 52, 145, 155, 173; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69. 87, 98, 118, 204, 251; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 280f., 323, 344, 382; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 21, 22, 23, 25, 40; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 286; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 256, 313 |
Inhalt
Narratio
Zu Bonn werben drei Studenten um die Gunst einer schönen Wirtin. Da jeder ohne Wissen der andern ihre Liebe zu gewinnen sucht, kann sie die drei gegeneinander ausspielen: Der erste soll zum Erweis seiner Liebe eine Nacht in einem leeren Grab zubringen, der zweite soll an demselben Grab die Nacht über für den „Toten“ den Psalter beten, und der dritte soll sich als Teufel verkleiden und den Beter das Fürchten lehren. Die drei versetzen einander in panischen Schrecken und flüchten schließlich in ihre Betten, ohne noch an Liebesabenteuer zu denken. Als sie am nächsten Tag weiterziehen und ihre nächtlichen Erlebnisse ausplaudern, merken sie, dass sie von der Wirtin gefoppt wurden, und beschließen, sich zu rächen, - Ein Jahr später sucht der Älteste, als reicher Kaufmann verkleidet, die Wirtin wieder auf. Bevor er weiterzieht, hinterlegt er 20 Gulden bei ihr. Als er, angeblich ausgeruht, zu ihr zurückkehrt und sein Geld fordert, gibt sie vor, es ihm nicht aushändigen zu können, und erbietet sich, es mit einer Liebesnacht abzugelten. Er ist einverstanden, und am Morgen mischt er ihr ein Mittel in den Abschiedstrunk, das ihr den Leib aufschwellt. Nun erscheint, als Arzt verkleidet, der zweite Student. Um Rat und Hilfe gebeten, erklärt er, die Krankheit rühre von einem Beischlaf her und könne nur durch einen erneuten Beischlaf geheilt werden, zu dem er gegen 20 Gulden Honorar bereit sei. Beim Abschied am Morgen nach der Liebesnacht reicht er ihr einen Trunk, der ihren Leib wieder abschwellen lässt. Endlich kommt der dritte Student, als Zigeuner verkleidet, und liest der Wirtin aus der Hand, dass sie die beiden letzten Nächte mit einem Kaufmann und einem Arzt geschlafen habe. Damit er dieses Wissen nicht ausbreitet, muss sie sich auch ihm hingeben und zudem noch 20 Gulden zahlen. Zuletzt gibt er sich zu erkennen, und die Wirtin macht gute Miene zum bösen Spiel.
Epimythion
Spottlustige und betrügerische Frauen kommen schließlich doch zu Fall. Verfassersignatur.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 460-461)