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| namen = Frauenlist<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Frauenlist; The craftiness of women<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = Um 1300<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
| überlieferung = Heidelberg, UB: Cpg 341, 93rb-97ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 93vb-98ra [https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072] | | überlieferung = Heidelberg, UB: Cpg 341, 93rb-97ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 93vb-98ra [https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072] | ||
<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | <!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = [[Niewöhner: Neues Gesamtabenteuer]], S. 87-95<br />[[Ridder/Ziegeler: Versnovellistik]]<br />[[Von der Hagen: | | ausgaben = [[Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer]], S. 87-95<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 1/1, S. 254-271<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 2, S. 87-104<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Pretzel: Erzählungen]], S. 164-175<br />[[Ridder/Ziegeler: Versnovellistik]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters]], S. 164-175<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 54-58<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 225, 231f., 234; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 5, 66, 87, 113, 213, 225, 261; [[Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux]], S. 221f.; [[Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern]], S. 472; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 111, 115, 127-129, 308; [[Jahn, Bruno: Frauenlist]]; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 263, 283; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 23, 31, 32, 34, 54, 57, 59, 62, 65; [[Pretzel, Ulrich: Geleitwort]]; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 103, 174; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 9, 79, 82, 89f., 94f., 102, 126, 207, 215f., 251, 318; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 170, 176f., 333, A.971; 233, 256, 327, 329-332, 343 A. 29, 444; [[Witthöft, Christiane: Inszenierte Evidenz]]<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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==Inhalt== | |||
Ein schöner und liebenswerter Scholar entbrennt in Liebe zu einer Dame, der | |||
er ihres hohen Standes wegen seine Zuneigung zunächst nicht zu bekennen | |||
wagt. Zwischen Zweifel und Zuversicht schwankend, beschließt er endlich, sie | |||
zu grüßen, erhält aber nur schnippische Antworten. Einmal begegnet er ihrer | |||
entmutigenden Abweisung mit einem Vergleich: Wer einen Vogel fangen will, | |||
muss viele Schlingen auslegen, damit dieser sich darin verwirre. Da sie diese Anspielung | |||
nicht versteht, lässt sie den Studenten kommen, damit er ihr die rätselhaften | |||
Worte erkläre. Nun kann er ihr seine Liebe gestehen und sie in einem | |||
kunstreichen Disput von der Tiefe und Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen. | |||
Die Dame verabschiedet ihn mit dem Trost, sein Anliegen überdenken zu | |||
wollen, und lässt sich in einer Zwiesprache mit ihrem Herzen dazu bewegen, | |||
seine Liebe zu erwidern, da die Minne über Gut und Ehre stehe. Als ihr Gatte | |||
dann aber den Scholaren des Öfteren aus dem Frauengemach kommen sieht, | |||
wird er misstrauisch. Die beiden ersten Male glaubt er ihrer Beteuerung, der | |||
Student habe ihr nur ein Rezept gegen Zahnschmerzen aufgeschrieben und | |||
ihren Husten gelindert. Um seinen Verdacht auch beim dritten Male zu entkräften, | |||
beugt sie sich mit ihm über ein Wasser und weist ihm ihr beider Spiegelbild, | |||
das er zwar sehen, aber nicht greifen könne: Ebenso solle er nicht glauben, | |||
was er sehe, bevor er es nicht mit Händen greife. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 464-465) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | |||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 12. August 2023, 23:14 Uhr
Inhalt
Ein schöner und liebenswerter Scholar entbrennt in Liebe zu einer Dame, der er ihres hohen Standes wegen seine Zuneigung zunächst nicht zu bekennen wagt. Zwischen Zweifel und Zuversicht schwankend, beschließt er endlich, sie zu grüßen, erhält aber nur schnippische Antworten. Einmal begegnet er ihrer entmutigenden Abweisung mit einem Vergleich: Wer einen Vogel fangen will, muss viele Schlingen auslegen, damit dieser sich darin verwirre. Da sie diese Anspielung nicht versteht, lässt sie den Studenten kommen, damit er ihr die rätselhaften Worte erkläre. Nun kann er ihr seine Liebe gestehen und sie in einem kunstreichen Disput von der Tiefe und Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen. Die Dame verabschiedet ihn mit dem Trost, sein Anliegen überdenken zu wollen, und lässt sich in einer Zwiesprache mit ihrem Herzen dazu bewegen, seine Liebe zu erwidern, da die Minne über Gut und Ehre stehe. Als ihr Gatte dann aber den Scholaren des Öfteren aus dem Frauengemach kommen sieht, wird er misstrauisch. Die beiden ersten Male glaubt er ihrer Beteuerung, der Student habe ihr nur ein Rezept gegen Zahnschmerzen aufgeschrieben und ihren Husten gelindert. Um seinen Verdacht auch beim dritten Male zu entkräften, beugt sie sich mit ihm über ein Wasser und weist ihm ihr beider Spiegelbild, das er zwar sehen, aber nicht greifen könne: Ebenso solle er nicht glauben, was er sehe, bevor er es nicht mit Händen greife.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 464-465)