Liebesklage einer Frau (B44): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 18. Januar 2022, 22:25 Uhr
Liebesklage einer Frau (B44) | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung um 1470-1490 |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Heidelberg, Universität: Cpg 313, 314v-316r |
Ausgaben | |
Übersetzungen | |
Forschung | Klingner, Jacob: Liebesklage einer Frau; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 75 |
Inhalt
Die Minnerede ist stark emotional geprägt (viele Interjektionen) und lässt keinen stringenten Aufbau erkennen. Hauptthema ist das Leid der Sprecherin, das aus einer Trennung von ihrem treuen Geliebten hervorgeht. Den Grund der Trennung verschweigt die Sprecherin, weil es ihrer Ansicht nach keinen Nutzen hätte, dass viele es wüssten. Stattdessen betont sie die Schwere ihres physischen und psychischen Leidens: sie beklagt, jemals geboren worden zu sein; das Blut weiche ihr aus dem Herzen; Gedanken und Gehör hätten sie verlassen; sie glaubt, eine kalte Waffe gehe ihr durchs Herz, dessen Schmerz nie verheilen könne, selbst wenn dieser Schmerz so alt wie Methusalem würde; jeden Tag werde sie ein Jahr älter; seinetwegen müsse sie sterben (Tod-aus-Liebesleid-Topos) usw. – Auch das Leiden des Geliebten an der Minne geht ihr sehr nahe: Er habe das nicht verdient, da er ihr Minnedienst geleistet habe, wann immer sie es begehrte; stete Treue bis zum Tod sei immer zwischen ihnen gewesen; sie wünsche sich nichts anderes, als dass er von Gott wohl behütet werde; ihr Herz müsse bis zu ihrem Ende bei ihm wohnen. Nach einer Bestätigung der Treue folgt eine Fürbitte an Gott für den Geliebten. Die Minnerede schließt mit Amen.