Bonus: Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Bonus; Marienmirakel vom Bischof Bonus | | namen = Bonus; Marienmirakel vom Bischof Bonus | ||
| autorin = Anon. | | autorin = Anon. | ||
| entstehungszeit = | | entstehungszeit = Ende 12. Jhd. ([[Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus')]], Sp. 953) | ||
| entstehungsort = | | entstehungsort = Österreichisch ([[Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus')]], Sp. 953) | ||
| auftraggeberin = | | auftraggeberin = | ||
| überlieferung = Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 1547 (1859; 1848; R 18), S. 212-222 ([https://manuscripta.at/diglit/AT6000-1547/0001 online])<br />Rom: Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. lat. 1423, 110r-114v ([https://digi.vatlib.it/view/MSS_Reg.lat.1423/0001 online]) | | überlieferung = Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 1547 (1859; 1848; R 18), S. 212-222 ([https://manuscripta.at/diglit/AT6000-1547/0001 online])<br />Rom: Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. lat. 1423, 110r-114v ([https://digi.vatlib.it/view/MSS_Reg.lat.1423/0001 online]) | ||
| ausgaben = [[Haupt, Moriz (Hg.): Bonus]] | | ausgaben = [[Haupt, Moriz (Hg.): Bonus]] | ||
| übersetzungen = | | übersetzungen = | ||
| forschung = | | forschung = [[Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus')]] | ||
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vnd neigte(n) sich gar hin gegen.<br /> | vnd neigte(n) sich gar hin gegen.<br /> | ||
<span style="color:red">D</span>o sprach di maget frone·<br /> | <span style="color:red">D</span>o sprach di maget frone·<br /> | ||
nim | nim dinstman bone·<br /> | ||
<span style="color:red">H</span>ab dur ditz messegwant zvlone·<br /> | <span style="color:red">H</span>ab dur ditz messegwant zvlone·<br /> | ||
<span style="color:red">D</span>o wart di kvneginne Maria·<br /> | <span style="color:red">D</span>o wart di kvneginne Maria·<br /> | ||
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<span style="color:red">H</span>erre an dise w(er)lde wurde dv geborn·<br /> | <span style="color:red">H</span>erre an dise w(er)lde wurde dv geborn·<br /> | ||
lazze vnser keine(n) w(er) den v(er)lorn·<br /> | lazze vnser keine(n) w(er) den v(er)lorn·<br /> | ||
<span style="color:red">D</span>i dich zv vogtinne habent erkorn· | <span style="color:red">D</span>i dich zv vogtinne habent erkorn· | ||
| style="vertical-align:top;" | | | style="vertical-align:top;" | | ||
<span style="color:red">Hie hebt sich an svs<br />von einem pischolscholf der hiez bonus</span><br /> | <span style="color:red">Hie hebt sich an svs<br />von einem pischolscholf der hiez bonus</span><br /> | ||
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Daz des tages zesingen waz<br /> | Daz des tages zesingen waz<br /> | ||
von ir die gegen wurrich saz·<br /> | von ir die gegen wurrich saz·<br /> | ||
<nowiki>[113r]</nowiki> | <nowiki>[113r]</nowiki> Wem geschach solches ie iht mer<br /> | ||
daz die ertz engel her<br /> | |||
Im raichten daz opher an<br /> | |||
Vntz die messe ein ende nam·<br /> | |||
Vnd stunden gezogenlichen dan<br /> | |||
Vntz der pischolf sein gehorsam<br /> | |||
Den zwelfpoten er raichet<br /> | |||
von den er sich nider naiget·<br /> | |||
Si gaben im vrloup zv dem segen<br /> | |||
vnd naigten sich gar hin gegen·<br /> | |||
Do sprach div maget vrone<br /> | |||
mein dienstman bone<br /> | |||
hab dir ditz messegewant zelone·<br /> | |||
Do wart die chvniginne maria<br /> | |||
also schier diu ober pra<br /> | |||
die nidern gervret<br /> | |||
daz si ze himel wart gefvret·<br /> | |||
Der pischolf bestvend aine<br /> | |||
sein gepet waz raine·<br /> | |||
Vntz an die mettein<br /> | |||
do chomen die sein·<br /> | |||
Chaplan·<br /> | |||
die im waren vndertan·<br /> | |||
Do si traten in den tvm<br /> | |||
sie dovht alz ein balsamu(m)·<br /> | |||
Allenthalben wer gestrewet<br /> | |||
si wurden grozlich gevrowet·<br /> | |||
<nowiki>[113v]</nowiki> Niht betrovch siv ir sin<br /> | |||
si sprachen got wer do mit sant in·<br /> | |||
Das erzaigt wol des pischolf gewin<br /> | |||
Er belaip mit in stete<br /> | |||
Wan er chom aller von der wete<br /> | |||
Dev dennoch avf dem alter lag<br /> | |||
do im erschain der lieht tag·<br /> | |||
Do lie siv der pischolf schowen<br /> | |||
Welich ein gab er von vnser vrowen·<br /> | |||
Des nahtes het enphangen<br /> | |||
do er vron ampt het begangen·<br /> | |||
Weizze denne der sne waz die wat<br /> | |||
da enmaht niemen dehain nat<br /> | |||
Erchiesen mit sinen ovgen<br /> | |||
ovch zaigt er in ander tovgen·<br /> | |||
Wie im die sevl was entwichen<br /> | |||
da er hinder was geslichen·<br /> | |||
Die in vor den engeln niht getorst heln·<br /> | |||
do hvben di phaffen mit haitt(er)n cheln·<br /> | |||
Schon gesanch von vnser vrowen·<br /> | |||
sumlich begvnden towen·<br /> | |||
Die haizzen zeher prunnen<br /> | |||
alle die daz bedenchen chvnnen·<br /> | |||
Die svln iren muot cheren<br /> | |||
daz si sei immer gern eren·<br /> | |||
Die mvter des oberisten herren·<br /> | |||
<nowiki>[114r]</nowiki><span style="color:red">'''D'''</span>o der pischolf verschiet<br /> | |||
vnd sich doch gotlich beriet<br /> | |||
vmb einen andern alt herren<br /> | |||
der die levt chvnde leren·<br /> | |||
Den wech zuo dem ewigen reich<br /> | |||
doch waz er seinen vor vod(er)n vngeleich·<br /> | |||
Daz er so grozzer dvrnehte<br /> | |||
chvnd gephlegen oder moehte·<br /> | |||
Doch gedaht er im seit<br /> | |||
swenne cheme vns(er)n vrowen hohzeit<br /> | |||
Er wolt an seinem gepet benahten·<br /> | |||
vnd mit got daz betrahten·<br /> | |||
Ob im div ere moeht geschehen<br /> | |||
daz er solt solich tovgen sehen·<br /> | |||
Als der vorder pischolf sach·<br /> | |||
nv hoert wie iz im ergie hernach·<br /> | |||
In gie dev tracheit an<br /> | |||
Alz noch vil manigen man·<br /> | |||
<span style="color:blue">'''D'''</span>o er meinen trehtin an rief<br /> | |||
ovf greden er entslief·<br /> | |||
Welich ein wunder im geschach<br /> | |||
daz er an allen vngemach<br /> | |||
In sein pette wart geleit<br /> | |||
er het lvtzel riwen gephleit·<br /> | |||
Ze mettin waht in der singoz<br /> | |||
sein angest wart do vil groz·<br /> | |||
Wer in ovz dem mvnster hiet braht<br /> | |||
<nowiki>[114v]</nowiki> er west wol daz er chintlich hiet gedah\t/·<br /> | |||
Daz er sich dem wolt geleichem<br /> | |||
der vnser vrowen so vleizzichleichen·<br /> | |||
Chvnd dienen alz ich ev gesagt han<br /> | |||
er chlagt daz er ez tovft an ergan·<br /> | |||
Doch wart er ein guot man seit<br /> | |||
Chvniges chint daueid<br /> | |||
Herre an dis werlt wurd dv geporn<br /> | |||
Lazz vnser chainen werden verlorn·<br /> | |||
Die dich ze vogtin habent erchorn· | |||
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Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 17:30 Uhr
Bonus; Marienmirakel vom Bischof Bonus | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Ende 12. Jhd. (Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus'), Sp. 953) |
Entstehungsort | Österreichisch (Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus'), Sp. 953) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 1547 (1859; 1848; R 18), S. 212-222 (online) Rom: Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. lat. 1423, 110r-114v (online) |
Ausgaben | Haupt, Moriz (Hg.): Bonus |
Übersetzungen | |
Forschung | Kunze, Konrad: 'Bonus' ('Marienmirakel vom Bischof Bonus') |
Transkription
Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 1547 (1859; 1848; R 18), S. 212-222 | Rom: Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. lat. 1423, 110r-114v |
Hie hebet sich an alsus· |
Hie hebt sich an svs |
Lateinische Vorlage
Liber de Miraculis Sanctae Die Genetricis, Capitulum 38[1] | Übersetzung[2] |
Praesul erat quidam Domino gratus, Dominus quidem Herebertus Norwacensis se hanc vidisse, se contrectasse dicebat, nec qualitatis ejus aliquod indicium invenire poterat. Ergo qui istam non credis vere, ut dico, ita esse, vade, & fac tibi fidem: vestem hanc illic invenies. Vide, & laudes Domino referre memento. Ne obliviscaris mane Stellae maris, cujus donis non privatur, quisquis ei devote famulatur. Ipsi & ejus Nato honor, laus & virtus in secula amen. |
Es war einmal ein Bischof, der Gott dankbar war, Herr Herbert von Norwac sagte tatsächlich, er habe es gesehen, berührt und keinen Hinweis auf seine Beschaffenheit finden können. Wer also nicht glaubt, dass es wahrhaftig so ist, wie ich sage, der gehe hin und überzeuge sich selbst: Du wirst dieses Gewand dort finden. Sieh es und denke daran, dem Herrn Lob zu zollen. Vergesst am Morgen nicht den Stern Maria, deren Gaben demjenigen, der ihr fromm dient, nicht vorenthalten bleiben. Ihr und ihrem Sohn sei Ehre, Lob und Tugend für immer und ewig. |