Der junge Ratgeber (Der Stricker): Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2242777.xml&dvs=1542210433041~572&locale=de&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=“ durch „https://manuscripta.at/hs_deta…) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen II]], S. 12-23<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 2, S. 286-299<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen II]], S. 12-23<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 2, S. 286-299<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 59-65<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 59-65<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 81-89, 90, 92, 102, 114, 126, 172, 177<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 69; [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 81-89, 90, 92, 102, 114, 126, 172, 177<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
}} | }} | ||
==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Der treue Ratgeber eines Königs gibt, bevor er stirbt, seinem Herrn das anvertraute | |||
Lehen zurück und bittet ihn, für seinen Sohn zu sorgen und ihn wegen | |||
seiner Jugend nicht zum Ratgeber zu bestellen. Nach seinem Tode jedoch | |||
betraut der König trotz dieser Warnung den Sohn mit dem schweren Amt. Es | |||
folgen zwei Hungerjahre, und der junge Ratgeber verteilt sowohl den Kornvorrat | |||
des Reiches als auch den königlichen Schatz, um das darbende Volk zu | |||
retten. Danach verklagen ihn Neider beim König, dass er seine Vorrats- und | |||
Schatzkammern geleert habe. Der junge Ratgeber wird zur Rede gestellt. Er | |||
verteidigt sich: er habe seinem Herrn die Untertanen erhalten, die wertvoller | |||
seien als aller tote Besitz; auch sei er bereit, alle Lehen zurückzugeben. Da lobt | |||
der König die Weisheit des jungen Ratgebers; seine Neider aber fallen in Ungnade. | |||
===Epimythion=== | |||
Ein solcher König, der treue Diener lohnt, untreue aber | |||
verachtet, könnte unserer Zeit als Vorbild dienen. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 527) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] |
Version vom 23. September 2020, 19:32 Uhr
Der junge Ratgeber | |
---|---|
AutorIn | Der Stricker |
Entstehungszeit | ca. 1220-1250 (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
Entstehungsort | Ostfränkisch/Rheinfränkisch, Österreich? (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien ÖNB: Cod. 2705, 33vb-35va [1] Heidelberg, UB: Cpg 341, 281rb-283ra [2] Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 288rb-290ra [3] |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen II, S. 12-23 Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 2, S. 286-299 |
Übersetzungen | Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 59-65 |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 81-89, 90, 92, 102, 114, 126, 172, 177 |
Inhalt
Narratio
Der treue Ratgeber eines Königs gibt, bevor er stirbt, seinem Herrn das anvertraute Lehen zurück und bittet ihn, für seinen Sohn zu sorgen und ihn wegen seiner Jugend nicht zum Ratgeber zu bestellen. Nach seinem Tode jedoch betraut der König trotz dieser Warnung den Sohn mit dem schweren Amt. Es folgen zwei Hungerjahre, und der junge Ratgeber verteilt sowohl den Kornvorrat des Reiches als auch den königlichen Schatz, um das darbende Volk zu retten. Danach verklagen ihn Neider beim König, dass er seine Vorrats- und Schatzkammern geleert habe. Der junge Ratgeber wird zur Rede gestellt. Er verteidigt sich: er habe seinem Herrn die Untertanen erhalten, die wertvoller seien als aller tote Besitz; auch sei er bereit, alle Lehen zurückzugeben. Da lobt der König die Weisheit des jungen Ratgebers; seine Neider aber fallen in Ungnade.
Epimythion
Ein solcher König, der treue Diener lohnt, untreue aber verachtet, könnte unserer Zeit als Vorbild dienen.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 527)