Der Löwe und sein Sohn
Der Löwe und sein Sohn | |
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AutorIn | |
Entstehungszeit | 13. Jhd. (vgl. Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 2) |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien ÖNB: Cod. 2705, 155cd [1] München, UB: 2° Cod. ms. 731, 77b [2] Heidelberg, UB: Cpg 341 [3] Wien, ÖNB. Cod. 2885 [4] |
Ausgaben | Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 349-351 Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 33-35 |
Übersetzungen | |
Forschung | Blumenfeldt, Albert: Die echten Tier- und Pflanzenfabeln des Strickers, S. 34; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 99 A. 8, 118f., 129f., 169f., 200, 468f. |
Die Überlieferung ist von Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer übernommen. Neufunde fehlen ggf.
Inhalt
Narratio
Ein Löwe gibt seinem Sohn sterbend seinen Rat, durch den er, wenn er ihn einhalte, in Ehren alt werde. Er sei König über alle Tiere außer über den Menschen. Zwar sei er ihm an Kraft überlegen, aber nicht an Verstand: Seine Stärke und sein Verstand könnten gegen den Menschen nichts ausrichten. - Kaum ist der alte Löwe gestorben, geht der junge auf die Suche nach dem Menschen, der zu schwach sei, um ihm zu widerstehen. Dass er sich nicht an seines Vaters Rat hält, reut ihn bald darauf: Durch den Menschen verliert er seinen Schwanz.
Epimythion
Wer jemals guten Rat verschmäht, muss es büßen. Damit meine ich jedes Kind der Welt, das blind ist, Ratschläge verschmäht, sich übereilt und sich nicht richtig einschätzt, wie oft es auch das Gegenteil behauptet.
(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 468f.)