Spiegel und Igel (Hans Rosenplüt)
Der Spiegel im Pech; Spiegel und Igel | |
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AutorIn | Hans Rosenplüt |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Ms. M 42, 110r-112v München, BSB: Cgm 713, 54r-57r [1] Gießen, UB: Cod. 1264m 23v-25v Leipzig, UB: Cod. 1590, 47v-50v Nürnberg, GNM: Hs 5339a, 330r-333v [2] |
Ausgaben | Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 124-133 |
Übersetzungen | |
Forschung | Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 91, 98, 124; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 218f.; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 215, 256, 259f., 323f., 335, 382; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 140; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 32; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 24, 234, 256, 327f. |
Inhalt
Narratio
Knecht Herolt, der lange Zeit schon vergeblich um die Minne der Magd Diemut wirbt, findet sie eines Morgens neben dem Feuer auf dem Boden eingeschlafen. Er fürchtet, sie könnte ihn in das Feuer werfen, wenn er jetzt sein Verlangen stillte, und aus Rache für die beständige Zurückweisung klebt er ihr einen Spiegel vor die Scham. Als die Magd erwacht und in den Spiegel schaut, glaubt sie zu brennen und ruft ihre Herrschaft um Hilfe. Auch die Bäuerin erschrickt, aber der Bauer erkennt gleich den Schabernack und lobt die listige Rache seines Knechtes. Nun beschließt die Magd, List mit List zu vergelten, und bittet den Knecht in der kommenden Nacht in ihre Kammer. Um sich zu rächen, bindet sie sich einen Igelbalg zwischen die Beine, der den feurigen Liebhaber jämmerlich zersticht. Die beiden sind wert.
Epimythion
In gleicherweise sollten alle Mägde ihre Ehre vor Nachstellungen bewahren.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 507)