Der milde König
Der milde König | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien, ÖNB: Cod. 2705 [1] Heidelberg, UB: Cpg 341, 188va-188vb [2] Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 90rb-190vb [3] München, UB: 2° Cod. ms. 731 (Cim. 4), 73vb-74rb Wien, ÖNB. Cod. 2885, 143r-143v [4] Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr. Dresd. M. 68 Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Cod. Donaueschingen 93, 15r-16r [5] |
Ausgaben | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 25-29 |
Übersetzungen | Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 25-29 |
Forschung | Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 94; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 135, 137f., 152, 157, 159, 255, 465 |
Inhalt
Narratio
Ein König ist so freigebig, dass er das verschenkt, um was man ihn um der Ehre willen bittet. - Einmal begegnen ihm ein Habgieriger (nides vol) und ein Geiziger (gitekeit vol, 7). Der König fragt sie freundlich, ob sie gern reich sein wollten. Beide langen und sagen, sie hätten kein Gut, wären aber gern reich. Der König verspricht, einer solle wünschen, was er wolle, er bekomme es und der andere noch einmal doppelt soviel. - Der Geizige schweigt (er hofft, so das Doppelte von dem zu bekommen, was der andere wünscht (fehlt in E)). Er spricht, er wolle nichts wünschen, weil dem anderen dann mehr zukomme. Der Habgierige dagegen ermahnt den König an sein gegebenes Wort. - er solle ihm um seiner Ehre willen ein Auge ausstechen lassen. Der König bedauert diesen Wunsch, lässt ihm aber sein Auge nehmen. Danach bittet er den König, sein Wort auch an dem anderen zu halten. Der König hält auch das. So hätten seine Habgier und der Geiz des anderen ihnen den Verlust dreier Augen gebracht: "daz were bezzer verborn" (54).
Epimythion
So geschieht es oft: Wer in seinem Herzen Habgier und Geiz trägt, verliert mehr, als er gewinnt: Hie mit bezzert ewer sinne (60).
(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 465)