Lob der guten Fut (Z34)

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Lob der guten Fut

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Überlieferung ab 1. Drittel 15. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr. Dresd. M 68, 78ra-78vb[1]
München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 270, 121r
München, Bayerische Staatsbibliothek: Cgm 379, 86r-87v
Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter: Cod. b IV 3, 89r-91r
Sterzing, Stadtarchiv: ohne Signatur (Sterzinger Miszellaneen-Handschrift): 31v-32r
Ausgaben Anonymus: Fvtilitates Germanicau medii aevi ad fidem codicvm manv script, S. 10-14
Übersetzungen
Forschung Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1019f.

Synopse der Überlieferung[2]

Mscr. Dred. M 68 Cgm 270[3] Cgm 379 Cod. b IV 3 Sterzinger Miszellaneen-Handschrift
35 Der spruch ist vin einer fud
Es ist je d(er) welt lauff
Dz an d(er) liebin leit d(er) kauff
Mange(n) fräuet d(er) may
Mange(n) freuet d(er) turnay
Mange(n) fräuet fed(er)spil
So fräut sich manger tri(n)cke(n)s vil
Mange(r) fräuend jagend hund
Manger fräuet sich d(er) stund
Wen(n) er zuo dem tancz kome(n) sol
Mange(m) ist mit mit frau(e)n wol
Mange(n) fräuent üppig tant
Mangen fräuet sein gewant
Manger kan nit fräud suoch(e)n
Er läs dan(n) ab den buoch(e)n
Die lantfarer fräue(n)t sich
Wen(n) si varend vo(n) reich ze rich
Jed(er) ma(n) hätt hoh(e)n muot
Hätt er was in deuchti guot
Über das alz sö fräuet mich
Ain guotu fud sich(er)lich
Wan(n) was ma(n) hört od(er) sicht
Dz ist gen ain(er) guote(n) fud nicht
Ain guote fud machet esel schryen
Ain guotu fud machet vogel wyen
Ain guotu fud machet hüglich pfau(e)n
Ain guotu fud machet kacz(e)n rau(e)n
Ain guotu fud machetfrisch heut
Ain guotu fud raizt vich un(d) leut
Ain guotu fud machet rincz(e)n rancz(e)n [78va]
Ain guotu fud machet münch tancz(e)n
Ainer guote(n) fud von nataur
D(er) freut sich allu creataur
Nu(n) merckend wz die guot fud sy
Die mich machet sorge(n) frey
Wen(n) ain weiplich pild wol gestalt
Wed ze ju(n)g noch ze alt
Hat ain lieplich angesicht
Ir auge(n) ir brau(e)n wol gericht
Und ist ir die naß slecht
Schickt sich d(er) mu(n)d darzuo recht
Als ob er vo(n) rötin prin
Sind den(n) ir wang un(d) ir kin(n)
Vo(n) liecht(er) varb un(d) ir kel
Vo(n) fein(er) farb fein und hel
Un(d) davor an dem gerüst
An dez hercz(e)n tavel prüst
Die vorna(n) auß pauss(e)n
Un(d) auß dem hauptloch lauss(e)n
Alz ain taub auß aine(m) kruog
Ist ir dan(n) d(er) lyb darzuo cluog
Wed(er) zekurcz noch ze lang
Un(d) da by ain hüpscher gang
Wed(er) zegroß noch zeclain
Un(d) den(ne) zwisch(e)n die pain
Ain präin fud gefleczet
Auff aine(n) herte(n) ars geseczet
Der trucken ist und haisß
Un(d) vast geprämbt um(b) de(n) kraisß
Vast gebust un(d) vorna(n) off(e)n
Obs das glück hett getroff(e)n
Das si hätt praunes har
Vast gepackot on gevar
Un(d) ob(e)n wol um(b) welbet
Un(d) inne(n) rotvar unv(er)selbet
Als ob si beseczt sey mit lösch
Wed(er) zelang noch zerösch
Wed(er) zeweit noch ze eng
Das ma(n) on ain groß getreng
Hofflich dar ein komen mag [78vb]
So gelept ich nie so lieb(e)n tag
Ich näms für tancz(e)n un(d) für ray(e)n
Ich näm si für de(n) süss(e)n mayen
Ich nämsfür silber un(d) für gold
Ich näms für d(er) künig sold
Ich näms für all jagend hund
Ich näms für all rot mund
Ich näm si fer(er) un(d) vil
Für allerhand ved(er)spil
Man mag sich nücz erdenck(e)n
Daz sich tieffer müg gesenck(e)n
In meinez h(e)rcz(e)n grund un(d) muot
Als ain guotu fud tuot




















































Weder <czegroß noch czeclain>
Und den(ne) []
Ain [] gefle<czet>
Und auff ain <her>tten [] gesetzet
Der trucken ist und haiß
Vast gepremt umb den chraiß
Vast gebust und vornen offen
Haut si dan(n) das glück troffen
Das haut praunes har
Vast gepacket on gevar
Ob(e)n wol umbwelbet
In[] war u[]selbet
Als si beseczt sey mit lösch
Weder cze lang noch czu rösch
Weder [] noch []
D[] m<a>n [] groß ge[]
Hüpschlich Dar []men []g
So gelept ich nie so lieben tag
ES Ist allweg der welte löff
Das an der liebi lit der köff
Vil me(n)ge(n) frödt der may
Menge(n) frut der türnay
Menge(n) freut federspil
So freut sich me(n)ger trincke(n)ts vil
Me(n)gen freuent jagend hund
So freuet me(n)ger sich der stuond
Wen(n) er zuom tancz köme(n) sol
So gefallent me(n)gem fraue(n) wol
Me(n)gem freuet uppig tan<t>
So freuet me(n)ge(m) gut gewant
Menger kan nicht fröde suochen
Er les dann ab den buochen
Die land farer freuent sich [86v]
Wen sy farent vo(n) rich zuo rich
Jederma(n) hett guoten muot
Hett er das in duncket guot
Uber das alles frauet mich
Ain gutu fut sicherlich
Was was ma(n) höret ode(r) sicht
Das ist gen eine(r) guoten füt nicht
Ain guotteu füt macht vogel schreyen
  1. bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1019, fälschlich 79ra-79vb
  2. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); hochgestellte Vokale werden in den Fließtext übernommen; moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
  3. "In Mü4 wurde der Text durch Heraustrennung von Bl. 120 und der oberen Hälfte von Bl. 121 weitgehend entfernt (gegebenenfalls durch den Vorbesitzer H. Lauginger, 1553, vgl. den Besitzereintrag auf dem neu eingeklebten Teil von Bl. 121). Die auf 121r verbliebenen Verse sind radiert und mehrfach durchgestrichen" (Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 1018)