Frau Metze (Der arme Konrad)

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alten Weibes List; Hainz von Rotenstein; Frau Metze; Frau Metze und die Käuflerin; Mistress Metze

AutorIn Der arme Konrad; Konrad von Würzburg ? (Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 189)
Entstehungszeit Zweite Hälfte 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 166ra-169ra [1]
München, BSB: Cgm 379, 45v-52v [2]
Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter: Cod. b IV 3, 51v-60v
München, BSB: Cgm 270, 85v-92r [3]
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 84v-86r
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 70-83
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 148-167
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 193-205
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 255-268
Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 90-98
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 463-467
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 584-594
Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch, S. 111-117
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 146, 207f., 216, 226, 229, 266, 293; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 66, 82, 164, 197; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 115, 147, 348, 373f., 379; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 299, 302-304; Malm, Mike: Der arme Konrad; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 87, 112; Rasch, Wolfdietrich: Realismus in der Erzählweise deutscher Versnovellen des 13. und 14. Jahrhunderts; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 136, 221-223, 227; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 318; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 176, A.953; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 88, 234, 236, 255

Inhalt

Promythion

Die Schlauheit Morolfs ist allgemein bekannt; hier aber wird von der Schlauheit einer alten Frau erzählt.

Narratio

Frau Metze, eine Würzburger Kupplerin, redet dem Dompropst Heinrich von Rotenstein ein, eine schöne Frau liebe ihn und sei bereit, sich ihm hinzugeben, und dieser beauftragt sie erfreut, eine Gelegenheit zu einem Stelldichein zu schaffen. Dann spricht sie eine schöne Dame auf dem Weg zur Messe an und erzählt ihr von der Liebesglut, in der ein heimlicher Anbeter nach ihr schmachte. Zum Beweis überreicht sie ihr nach der Messe einen seidenen Gürtel (als angebliches Geschenk des Liebhabers) und erlangt so die erhoffte Zusage. Am anderen Morgen macht die Kupplerin die beiden aufeinander aufmerksam, und sie entbrennen in gegenseitiger Liebe. Später begibt sich die Dame mit ihrer Magd ins Haus der Kupplerin, und während sie dort wartet, geht diese fort, um den Dompropst herbeizuholen. Kaum jedoch hat er sich auf den Weg gemacht, wird er durch vier Chorherren wegen eines wichtigen Amtsgeschäftes zurückgerufen. Als Ersatz für den Dompropst wirbt Frau Metze nun von der Straße weg einen hübschen Mann an. Doch als sie ihn zu ihrem Häuschen bringt, erkennt die Dam e vom Fenster aus, daß es ihr eigener Ehemann ist. Auf den rettenden Rat ihrer Magd hin fallt sie über den Eintretenden her und schilt ihn einen treulosen Ehebrecher. Da bittet ihr Gatte sie um Verzeihung, die sie ihm um so schneller gewährt, als sie ja selber ein schlechtes Gewissen hat. - Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 488f.)