Der Schlägel; Der Schlegel; The cudgel
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AutorIn
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Rüdiger von Hinkhofer; Rüdeger der Hinkhofer; Rüdiger der Hünkhover; Rüdiger der Hunthover
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Entstehungszeit
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Letztes Viertel des 13. Jhd.s (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1071)
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Entstehungsort
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Bayern (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1071)
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Heidelberg, UB: Cpg 341, 103vb-111rb [1] Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 104vb-112rb [2] Wien, ÖNB: Cod. 2885, 103rb-114va [3] Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 49rb-55va Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr. Dresd. M. 68, 24rb-32va [4]
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Ausgaben
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Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 112-177 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 307-345 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 407-451
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Übersetzungen
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Greiner, Leo: Altdeutsche Novellen, Band 1, S. 62-78 Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 112-177 Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters, S. 84-103 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 69-78
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 189, 193, 201, 205, 208, 213; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 5, 58, 69, 80, 83, 100, 111f., 115, 130, 142, 182, 214, 218, 256; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 113, 115, 119-121; Malm, Mike: Rüdeger der Hinkhofer; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 68, 94; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 48, 52, 83; Pretzel, Ulrich: Geleitwort; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 39, 70, 76, 97, 100, 103; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, A.525; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236, 242, 448, 450
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Inhalt
Promythion
Rüdeger der Hinkhofer erzählt eine wahre Geschichte; sie lehrt,
daß Kinder ihre Eltern ehren sollen und daß Eltern gut daran tun, sich vor dem
Undank ihrer Kinder in Acht zu nehmen.
Narratio
Ein reicher Kaufmann verteilt
nach dem Tode seiner Frau sein ganzes Gut an seine (drei) Söhne und (zwei)
Töchter in der Erwartung, bei ihnen seinen Lebensabend zu verbringen. Zunächst wird er von ihnen reihum auch freundlich aufgenommen und mit aller
Aufmerksamkeit gepflegt. Als aber die Runde zum zweitenmal beginnt, muß
er erleben, wie alle Kinder über sein abermaliges Erscheinen murren und versuchen, den lästigen Alten, der immer mehr herunterkommt, so schnell wie
möglich wieder loszuwerden. Ein alter Freund holt ihn in sein Haus und rät
ihm, wie er bei seinen Kindern wieder zu Ehren kommen kann. Er läßt ihn
eine große, eisenbeschlagene Kiste machen mit fünf Schlössern daran. Einen
der Schlüssel muß sich der Alte umhängen. Bei der nächsten Runde bemerken
die Kinder den Schlüssel und vermuten, der Vater habe noch einen größeren
Schatz in seinem Besitz. Nun übertrumpfen sie sich wieder gegenseitig mit
Liebesbeweisen, und er bat fortan das beste Leben. Als der Vater schließlich
sein Ende nahen fühlt, übergibt er dem Pfarrer und vier Bürgern die fünf
Schlüssel mit der Bitte, sie nach seinem Tode den Kindern auszuhändigen.
Nach der Beerdigung öffnen sie voller Erwartung die Kiste und finden
darin nichts als einen großen Schlegel und einen Zettel, auf dem steht: Wer so
töricht ist, allen Besitz seinen Kindern zu geben und selbst Not zu leiden,
den soll man mit diesem Schlegel erschlagen.
Epimythion
Von Freunden
erfährt man oft mehr Gutes als von Blutsverwandten. Titelangabe. Wer sich
auf ein ungewisses Spiel einläßt, hat oft das Nachsehen.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 509f.)