Greisenklage

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Greisenklage

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Überlieferung ab 1430
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung A1: Augsburg, Stadt- und Staatsbibliothek: 2° Cod 307, Bl. 97rb

A2: Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek: Cim. 31, 32r-33r
B1: Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 45v–46v
B2: Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 47r/v
C: Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Library: MS Ger 74, 40r–v (recte 39rv)
D: Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 209, fol. 51r–52r
F: Frankfurt a. M., Universitätsbibliothek: Ms. germ. qu. 6, 229r–v
H: Heidelberg, Universitätsbibliothek: Cpg 98, 198v
Lo: London, British Library: MS Add. 16581, 225r-227r
Lü1: Lübeck, Stadtbibliothek: Ms. theol. lat. 4° 155, 257r (verschollen)
Lü2: Lübeck, Stadtbibliothek: Ms. theol. lat. 4° 155, 257ara-b (verschollen)
M1: München, Staatsbibliothek: Cgm 461, 211v-213r
M2: München, Staatsbibliothek: Cgm 568, 244vb
M3: München, Staatsbibliothek: Clm 641, 69r-70r
M4: München, Staatsbibliothek, Clm 7746, fol. 91av
N: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 86321, fol. 47r/v
P: Prag, Nationalmuseum: Cod. X A 12, 286v-287r
StG: St. Gallen, Stiftsbibliothek: Cod. 594, S. 400-402
StP: St. Pölten, Niederösterreichisches Landesarchiv, Ständisches Archiv, Hs. 327, fol. 132v–133r ('Trenbach-Chronik')
Stu1: Stuttgart, Landesbibliothek: Cod. Donaueschingen A III 54, 46v-47v
Stu2: Stuttgart, Landesbibl., Cod. Donaueschingen A III 54, fol. 48r–49v
Stu3: Stuttgart, Landesbibl., Cod. Donaueschingen 123, fol. 46v–47r
Stu4: Stuttgart, Landesbibl., Cod. Donaueschingen 123, fol. 48r–49r W: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: Cod. 5327, 176ra
a: Greisenklage. O Junger mensch sych an mich …. [Augsburg: Johann Sittich, 1508-1512].

Ausgaben Wattenbach, Willhelm (Hg.): Klage über das Alter, Sp. 131f. (nach Mü3)
Stocker, Barbara Christine: Friedrich Colner, Schreiber und Übersetzer in St. Gallen 1430-1436, S. 18. (nach StG)
Haltaus, Carl (Hg.), Liederbuch der Clara Hätzlerin, S. 41-42 (Nr. I,30) mit S. 412 (Corrigenda). (nach P)
Schlosser, Horst Dieter: Ein spätmittelalterliches Bildgedicht, S. 106f. (nach L)
Freyberg, Maximilian Prokop (Hg.): Dr. Wiguleus Hundt's bayrischen Stammenbuchs Dritter Theil, S. 726f. (nach der 'Trenbach-Chronik' aber mit Abweichungen zu StP)
Übersetzungen
Forschung Gerhardt, Christoph: Grobianische Diätetik, S. 13-15 mit Anm. 29.

Graf, Klaus: Fiktion und Geschichte
Graf, Klaus: Zur Überlieferung der Greisenklage
Griese, Sabine: Sammler und Abschreiber von Einblattdrucken, S. 51-56.
Kiening, Christian: Contemptus mundi in Vers und Bild am Ende des Mittelalters, bes. S. 442-444.
Kiepe, Hansjürgen: Die Nürnberger Priameldichtung, S. 210-217.
Knor, Inta: Von der skriptographischen zur typographischen Textüberlieferung
Malm, Mike: Greisenklage
Mück, Hans-Dieter: Zur Verfasserschaft der sog. 'Greisenklage'
Schanze, Frieder: Inkunablen oder Postinkunabeln, S. 78 (Nr. 42).
Schlosser, Horst Dieter: Ein spätmittelalterliches Bildgedicht
Schlosser, Horst Dieter: Greisenklage

Forschungsstand

Überlieferung

Die Greisenklage ist in 24 Textereignissen des 15. und 16. Jahrhunderts überliefert, die im Folgenden einzeln vorgestellt werden.

A1: Augsburg, Stadt- und Staatsbibliothek: 2° Cod 307, Bl. 97rb

A1: Augsburg, Stadt- und Staatsbibliothek, 2° Cod 307, Bl. 97rb
Beschreibstoff Papier
Umfang der Hs. 189 Bll.
Blattgröße 285 × 205 mm
Schlagzeile der Hs. Andreas de Escobar, Antonius de Butrio, Nicolaus de Dinkelsbühl, Johannes Friburgensis, Varia super confessionem
Kodikologische Struktur der Hs. Zusammengesetzte Handschrift aus 9 kodikologischen Einheiten
Kodikologische Einheit der 'Greisenklage' 5. kodikologische Einheit: 94–105
Schreibort der kod. Einheit Schwaben (nach Schreibsprache)
Schreibsprache der kod. Einheit Schwäbisch
Schreiber der kod. Einheit unbekannt
Entstehungszeit der kod. Einheit um 1436 (Wasserzeichen auf fol. 101 = https://www.wasserzeichen-online.de/?ref=DE7320-PO-67130 [1436, Rotenberg, Tauber])
Umfang des Textereignisses 14 Verse: Z. 17-18, 1-7, 21-22, 59-60 der Ed. Schlosser 1970
Überschrift des Textereignisses Das alter spricht


Dem Text nachgestellt:

Alt bin ich und kalt

Incipit des Textereignisses In iugend was ich lieb und wird

Im alter nun min niemend begert

O iunge welt sich an mich

du wirst geschaffen glich als ich

Explicit des Textereignisses diese welt gyt solich end

das sechend ir hie ob ir wend

kumm grymmer tod nim mich mich alten man das bitt ich dich

Illustartion des Textereignisses
Edition des Textereignises
Digitalisat des Textereignisses
Digitalisat der Hs.
Online-Informationen http://bilder.manuscripta-mediaevalia.de/hs//katalogseiten/HSK0206_c096_JPG.htm
Quelle der kodikologischen Angaben Wolf Gehrt, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. 2° Cod 251-400e (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg IV), Wiesbaden 1989, S. 96-98.

A2: Augsburg, Staats- und Stadtbibl., Cim. 31, fol. 32r-33r

A2: Augsburg, Staats- und Stadtbibl., Cim. 31, fol. 32r-33r
Beschreibstoff Papier
Blattgröße 185 × 145 mm
Umfang der Hs. 169 Bll.
Schlagzeile der Hs. Sammelhandschrift; darin u.a. 'De contemptu mundi', dt., 'Jammerruf der Toten', 'Greisenklage', 'Augsburger (südbairisches) Heiligkreuzspiel', 'Augsburger Georgsspiel', 'König Artus' Horn', 'Meister Aristoteles', zusammengestellt von Klaus Spaun
Kodikologische Struktur der Hs. Zusammengesetzte Handschrift aus 5 Teilen
Kodikologische Einheit der Greisenklage Teil I: fol. 1r-46v
Schreibort der kod. Einheit Augsburg
Schreibsprache der kod. Einheit Ostschwäbisch
Schreiber der kod. Einheit Klaus Spaun
Entstehungszeit der kod. Einheit 1516–1520
Umfang des Textereignisses 54 Verse, dieselbe Fassung wie M1, P
Überschrift des Textereignisses Gar ain hupscher spruch von dem alter was es ist das guͦt zuͦ horen ist
Incipit des Textereignisses O Junger mensch nun sich an mich

Du wirst geschaffen gleich alß [ich]

Ich was iungk vnd frewden vol

Mit aller hoffart was mir woll

Explicit des Textereignisses Ich pin darzuͦ ain verschmechter man

Von meinung (?) ich kann trew nit hān

Der welte frewde in diser zeytt

Dem menschen sollichs ende geytt

Illustration des Textereignisses Aufgeklebter kolorierter Holzschnitt (70 × 37 mm): Halbfigur eines alten Mannes mit Stock und Rosenkranz
Edition des Textereignisses
Digitalisat des Textereignisses http://daten.digitalne-sammlungen.de/bsb00087338/image_71
Digitalisat der Hs. http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00087338-3
Online-Informationen https://handschriftencensus.de/12729

https://kdih.badw.de/datenbank/handschrift/8/0/1

https://kdih.badw.de/datenbank/handschrift/9/1/1

https://wwwhomes.uni-bielefeld.de/useelbach/autoritaeten/Au1.html

Quelle der kodikologischen Angaben KdiH, Nr. 8.0.1.

B1:  Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 45v–46v

B1:  Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 45v–46v
Beschreibstoff Papier
Blattgröße 325 x 198 mm
Umfang der Hs. noch 268 Bll.
Schlagzeile der Hs. Wilhelm Werner von Zimmern: ‚Vergänglichkeitsbuch‘
Kodikologische Struktur der Hs. eine kodikologische Einheit
Kodikologische Einheit der Greisenklage
Schreibort der kod. Einheit
Schreibsprache der kod. Einheit
Schreiber der kod. Einheit
Entstehungszeit der kod. Einheit zweite Hälfte 16. Jh.
Umfang des Textereignisses Kopie von Stu1
Überschrift des Textereignisses
Incipit des Textereignisses
Explicit des Textereignisses
Illustration des Textereignisses Kopie von Stu1
Edition des Textereignisses
Digitalisat des Textereignisses
Digitalisat der Hs.
Online-Informationen https://handschriftencensus.de/4416

http://kdih.badw.de/datenbank/handschrift/9/3/1a

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/berlin_700281150000.html

Quelle der kodikologischen Angaben KdiH, Nr. 9.3.1a.

B2: Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 47r/v

B2:  Berlin, Staatl. Museen - Kupferstichkabinett, Cod. 78 A 19 (früher Hs. 123), fol. 47r/v
Beschreibstoff Papier
Blattgröße 325 x 198 mm
Umfang der Hs. noch 268 Bll.
Schlagzeile der Hs. Wilhelm Werner von Zimmern: ‚Vergänglichkeitsbuch‘
Kodikologische Struktur der Hs. eine kodikologische Einheit
Kodikologische Einheit der Greisenklage
Schreibort der kod. Einheit
Schreibsprache der kod. Einheit
Schreiber der kod. Einheit
Entstehungszeit der kod. Einheit zweite Hälfte 16. Jh.
Umfang des Textereignisses Kopie von Stu2 (‚Greisenklage II)
Überschrift des Textereignisses Vom Alter

Ein anders vom Alter

Incipit des Textereignisses
Explicit des Textereignisses
Illustration des Textereignisses
Edition des Textereignisses
Digitalisat des Textereignisses
Digitalisat der Hs.
Online-Informationen https://handschriftencensus.de/4416

http://kdih.badw.de/datenbank/handschrift/9/3/1a

http://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/berlin_700281150000.html

Quelle der kodikologischen Angaben KdiH, Nr. 9.3.1a.

C: Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Libr., MS Ger 74, fol. 40r–v

Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Libr., MS Ger 74, fol. 40r–v
Beschreibstoff Papier
Blattgröße 204 × 149 mm
Umfang der Hs. 71 Bll.
Schlagzeile der Hs. Hans Rosenplüt, Lied über Karl den Kühnen, Priameln, Sprichwörter, Schwäbisches Weihnachtsspiel, ‚Loßbuͦch‘, Greisenklage,  Mönch von Salzburg
Kodikologische Struktur der Hs. Zusammengestezte Handschrift aus vier kodkologischen Einheiten
Kodikologische Einheit der Greisenklage 1. kodikolodgische Einheit: fol. 1-41
Schreibort der kod. Einheit Schwaben
Schreibsprache der kod. Einheit schwäbisch mit alemannischer Färbung (Simon), ostschwäbisch (nicht

Augsburg) (Repertorium der mal. Autoritäten),

Schreiber der kod. Einheit Hand A (3r-11v, 18r-33v, 34v-40v)
Entstehungszeit  der kod. Einheit 1458–1472
Umfang des Textereignisses ####
Überschrift des Textereignisses Keine Überschrift, aber Textbeischrift:

wie gern wir nu werden alt

wann es dann kommet so ist eß zebald

Incipit des Textereignisses iunger man nu sich an mich

du wirst geschaffen gleich als ich

ich was iung vnd freuden vol

mit aller hoffart waz mir wol

Explicit des Textereignisses ich bin ain verschmecht man

von nieman ich kain treẅ han

der welt freud in diser zeit

dem menschen solichs end gÿt

Illustration des Textereignisses Alter Mann mit schwarzem Bart in bäuerlicher, am Gürtel ein Messer, in der linken Hand ein Rosenkranz, die rechte auf einen Stock gestützt
Edition des Textereignisses
Digitalisat des Textereignisses https://iiif.lib.harvard.edu/manifests/view/drs:24209555$83i
Digitalisat der Hs. http://nrs.harvard.edu/urn-3:FHCL.HOUGH:4871475
Online-Informationen https://handschriftencensus.de/6928

https://kdih.badw.de/datenbank/handschrift/9/1/4

https://wwwhomes.uni-bielefeld.de/useelbach/autoritaeten/Ca.html

Quelle der kodikologischen Angaben Marco Heiles, Das Losbuch. Manuskriptologie einer Textsorte des 14. bis 16. Jahrhunderts (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 83), Wien/Köln/Weimar 2018, S. 459f.

Eckehard Simon, Eine neu aufgefundene Sammelhandschrift mit Rosenplüt-Dichtungen aus dem 15. Jahrhundert, in: ZfdA 102 (1973), S. 115-133.

Transkriptionen

A1: Augsburg, Stadt- und Staatsbibliothek, 2° Cod 307, Bl. 97rb

A1-Ü	Das alter ſpricht

A1-1	Jn iugend was ich lieb vnd werd
A1-2	Jn alter nu(n) min niemend begert
A1-3	O iu(n)ge welt ſich an mich 
A1-4	du wirſt geſchaffen glich als ich
A1-5	vnd leg ab din ſchuld
A1-6	vnd wirb vm(b) gottes huld
A1-7	Jung was ich vnd froͤden vol
A1-8	mit alter yppikait was mir wol
A1-9	Nu(n) haͧn ich vor alter kaine(n) muͦt
A1-10	mir miſsuelt was menklich tuͦt
A1-11	diſe welt gyt ſolich end 
A1-12	das ſechend ir hie ob ir wend 
A1-13	kum(m) gry(m)mer tod nim mich 
A1-14	mich alten man das bitt ich dich etc.

A1-E	Alt bin ich vnd kalt

A2: Augsburg, Staats- und Stadtbibl., Cim. 31, fol. 32r-33r

Digitalisat des Textereignisses: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00087338/image_71

A2-Ü	Gar ain hupscher spruch von dem alter was es iſt / das guͦt ʒuͦ horen ist

A2-1	O Junger me<n>ſch nu<n> ſich an mich
A2-2	du wirſt geſchaffen gleich als [ich]
A2-3	Jch was jungk vn<d> frewden vol.
A2-4	Mit aller hoffart / was mit woll
A2-5	Nu<n> hab ich yetʒu<n>t kainen muͦtt
A2-6	vn<d> freẇt mich weder loyb noch guͦt
A2-7	Tantʒe<n> vn<d> yppikait fwng ich an
A2-8	Vnd was den frauwen ain werder [man]
A2-9	Ich kewch huſt vn<d> wurpf außs
A2-10	Das niema<n>t ruͦ hatt jn dem hauſs
A2-11	Jch pin kranck vn<d> gantʒ on macht
A2-12	vnd hab kain rwͦ weder tag noch nacht
A2-13	Jn der jungent was ich lieb vnd werdt
A2-14	Jm alter niema<n>t mein begert
A2-15	was jung ist nimpt sollicher endt
A2-16	nempt war an mir das ob ir wendt
A2-17	vor jaren was man ſagt von gott
A2-18	das was nur alleſ ſampt ain ſpott
A2-19	Jch ſpottet gar offt der alten weyb
A2-20	den ſpott ich yetʒ undt<er> my[???] reyb
A2-21	an dem tantʒ ſprang ich vaſt vor
A2-22	vnd mit dem haupt frolich empor
A2-23	nun ge ich kriechen an ainem ſtab [fol. 32v]
A2-24	vnd fall des nechſten jn ain grab
A2-25	vor manigklich ich gar luſtig was
A2-26	Nu<n> trieffendt mir augen vnd die naſs
A2-27	auch was ich waidenlich vnd kluͦg
A2-28	Nu<n> pin ich worden niemmancʒ fuͦg
A2-29	Jch truͦg — Eng vn<d> ſpitʒig ſchuͦch / an
A2-30	Yetʒ muͦß ich grosse puntschuͦch han
A2-31	on hoffart mocht ich nit friſten
A2-32	das wer mir yetʒ ain groſſe pein
A2-33	Jch ſufſel [?] mit den meinen fueſſen
A2-34	Yetʒunt thuͦtt mich niema<n>t grueſſen
A2-35	on mich mocht ma<n> doch nichtʒ geschaffen
A2-36	Nu<n> halt ma<n> mich gantʒ fur ain affen
A2-37	Man thett doch nichtʒ on meinen ratt
A2-38	Yetʒ niema<n>t mein kein acht nit hatt
A2-39	Mein geleich mich yetʒ verschmecht
A2-40	als ob ich ſey yetʒ nider [?] echt
A2-41	wer altet der wirt nur geleich
A2-42	vast vngestalt vnd wunderleich
A2-43	Jch pin auch an dem ſinnen tab
A2-44	vnd ʒitter als ain Eſpenſ lab
A2-45	Mir ſauſſent die oren ſerr<r> vnd vaſt
A2-46	Mit den henden vmb mich greyff vnd taſt [fol. 33r]
A2-47	Jch gehor nicht vn<d> pin auch blindt
A2-48	dar vm<b> ſo ſpotten mein die kindt
A2-49	vn<d> achten mein die frawen klain
A2-50	Jch pin jr aller vberpain
A2-51	Jch pin darcʒuͦ ain verſchmechter man
A2-52	von niemantʒ ich kain trew nit han<n>
A2-53	der welte frewdt jn dieſer ʒeytt
A2-54	dem menſchen ſollich ende geytt

C: Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Libr., MS Ger 74, fol. 40r–v

C-B1	wie g<er>n wir nu w<er>d<e>n alt /
C-B2	wan<n> es dan<n> kom<m>et ſo ist eß ʒebald etc.

C-1	Jung<er> man nu ſich an mich /
C-2	du wirſt geſchaffen<n> gleich als ich /
C-3	Jch was jung vn<d> frëud<e>n vol
C-4	Mit all<e>r hoffart w<a>ʒ mir wol /
C-5	nu hab ich ietʒ kainen<n> muͦt /
C-6	mich freüdt weder leÿb noch guͦt /
C-7	tantʒ<e>n vn<d> yppikait fieng ich an /
C-8	vn<d> w<a>ʒ den frawen<n> ain we<r>d<er> ma<n>
C-9	Jch krÿß huͦſt vnd wirffe uſß /
C-10	d<a>ʒ niema<n>t ruͦ hat in dem huß
C-11	Jch bin kranck vnd gantʒ onͮ macht /
C-12	Vn<d> hab kain ruͦ tag vn<d> nacht /
C-13	jn iugend was ich lieb vn<d> werd /
C-14	Jm alt<er> niema<n>t mein begert /
C-15	was iu<n>g iſt nÿm<m>t ſölichs end /
C-16	d<a>ʒ ſecht an mir ob ir wend /
C-17	vor jar<e>n was ma<n> ſagt vo<n> got /
C-18	d<a>ʒ was mir als ain rechte<r> ſpot /
C-19	Jch spottet offt d<en> alt<e>n weib /
C-20	den ſpot ich ietʒ ſelber leid /
C-21	An dem tantʒ ſpra<n>g ich faſt vor /
C-22	mit dem haupt frölich en bor /
C-23	nu<n> gan ich kriech<e>n an aine<n> ſtab /
C-24	vnd fall des nächſt<e>n in ain grab /
C-25	vor me<n>gclich ich luſtig was /
C-26	nu<n> trieff<e>nt mir<r> die aug<e>n vn<d> ſi<n>d naſß [fol. 40v]
C-27	Auch was ich waidenlich vn<d> cluͦg /
C-28	nun bin ich worden<n> niemas [!] fuͦg /
C-29	jch truͦg claine schuͦch an /
C-30	nu muͦß ich groß ſtifel han /
C-31	Anͮ hoffart mocht ich nit geſein /
C-32	d<a>ʒ wer mir ietʒ ain groſſe pein /
C-33	Jch ſchlaiff fast mit den fuͦſſen<n> /
C-34	nu will mich niema<n>t grüſſen<n> /
C-35	Onͮ mich möcht man nichtʒ geſchaff<e>n /
C-36	nu hat ma<n> mich fur ainen<n> affen<n>n /
C-37	man tet ach nichtʒ onͮ meine<n> rat //
C-38	ÿetʒ niema<n>t mein kain acht hat /
C-39	menigclich mich u<er>ſchmeht
C-40	Als ob ich ſy in der echt /
C-41	wer altet d<er> wirt mein geleich /
C-42	faſt vngeſtalt vn<d> wund<er>lich /
C-43	Jch bin auch an den ſyn<n>en<n> taub /
C-44	vn<d> ʒitte<r> als ain eſpin laub
C-45	mir ſeuſen<n> die or<e>n faſt /
C-46	mit den henden<n> ich vmb mich taſt /
C-47	Jch gehöt nit vn<d> bin auch blind /
C-48	dar vm<b> ſo ſpottend mein die kind /
C-49	Auch achtend mei<n> die fraind gar clain /
C-50	Jch bin ir aller v̈ber pain /
C-51	ich bin ain u<er>ſchmecht<er> ma<n> /
C-52	vo<n< niema<n> ich kain treẅ han
C-53	Der welt freud in diſe<r> ʒeit /
C-54	dem me<n>ſch<e>n ſölichs end gyt etc.

Anmerkungen