Fazetie

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Version vom 19. Juni 2019, 10:15 Uhr von Silvan Wagner (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Barner: Fazetie“ durch „Barner, Wilfried: Fazetie“)
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Definitorische Ansätze

Die Fazetie ist eine kurze, schwankhafte Prosaerzählung mit witziger Pointe ursprünglich in lateinischer Sprache (vgl. Barner, Wilfried: Fazetie, S. 572). Geprägt wird die Form durch Poggio Bracciolini, dessen Fazetien alltägliche Sujets bevorzugen und oftmals erotische, sexuelle und obszöne Inhalte präsentieren (vgl. Barner, Wilfried: Fazetie, S. 572). Die Fazetie hat - vor allem bei einer weiten Begriffsverwendung - große Überschneidungsbereiche mit Aphorismus, Apophthegma, Witz, Anekdote, Epigramm, Märe/Versnovelle, Novelle, Schwank.

Überlieferungsformen

Die Fazetie im engeren Sinn steht in der Tradition von Poggio Bracciolinis Liber facetiarum von 1438-1452. Damit ist die Sammlung von Prosaschwänken die typische Erscheinungsform der Fazetie. Seit dem 15. Jahrhundert erscheinen zunehmend Eindeutschungen lateinischer Fazetiensammlungen, für die Heinrich Bebel traditionsbildend ist.

Fazetiensammlungen