Kategorie:Quelle Schwank

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Definitorische Ansätze

Schwank ist keine literarische Gattung, sondern eine Erzählform, die sich anderer Formen wie Märe/Versnovelle, Anekdote, Exempel, Fabel, Märchen, Novelle, Predigtmärlein etc. bedient (vgl. Straßner, Erich: Schwank, S. 8f.; Ziegeler, Hans-Joachim: Schwank 2). Stofflich ist der Schwank als kurze, komische Erzählung bestimmbar (vgl. Straßner, Erich: Schwank, S. 4). Formale Kennzeichen sind (vgl. Straßner, Erich: Schwank, S. 6f.):

  • Ausrichtung auf eine Pointe
  • einstängige Handlungsführung
  • Konzentration der Handlung auf meist zwei einprägsame Bilder

Damit ist der Schwank ohne scharfe Abtrennung benachbart zu Märchen, Witz, Anekdote, Fabel, Wellerismus und Humoreske. Besonders einflussreich wurde die Erfassung des Schwanks durch Hermann Bausinger: Bausinger begreift den Schwank inhaltlich als erzählten Wettkampf und differenziert formal drei Grundtypen des Schwanks (vgl. Bausinger, Hermann: Bemerkungen zum Schwank und seinen Formtypen):

  • Ausgleichstyp: Zwei Parteien stehen einander gegenüber, wobei eine sich zu Beginn einen Vorteil verschafft. Die unterlegene Partei gleicht im Laufe der Erzählung aus.
    • Ausgleichstyp Revanche: Der Vorteil wird durch List, der Ausgleich durch eine Gegenlist erreicht.
    • Ausgleichstyp Übermut: Die überlegene Partei versucht den eigenen Vorteil durch eine zweite Aktion auszubauen, die misslingt.
  • Steigerungstyp: Zwei Parteien stehen einander gegenüber, wobei eine sich zu Beginn einen Vorteil verschafft. Die unterlegene Partei versucht auszugleichen, allerdings mit falschen Mitteln, wodurch die Diskrepanz noch vergrößert wird.
    • Steigerungstyp Revanche: Die unterlegene Partei versucht den Ausglich mittels einer List, die misslingt und die Diskrepanz zwischen beiden Parteien vergrößert.
    • Steigerungstyp Übermut: Die unterlegene Partei unternimmt einen Versuch zum Ausgleich, der misslingt. Auch ein zweiter Versuch misslingt, wodurch die Diskrepanz zwischen beiden Parteien noch vergrößert wird.
  • Spannungstyp: Zwei Parteien stehen einander gegenüber, die ein Phänomen unterschiedlich interpretieren. Diese Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen.

Überlieferungsformen

Schwänke sind – insofern sie als Erzählform anderer Gattungen fungieren – verstreut als Einzeltexte überliefert. Daneben können Schwänke auch unselbständig als abgrenzbare Erzähleinheiten in großepischen Texten auftreten. Großepische Texte können auch vornehmlich bzw. ausschließlich aus Schwänken mit einem identischen Helden bestehen, wodurch schwankhafte Romane entstehen. In der Kompilation vieler in sich abgeschlossener und ggf. thematisch geordneter Einzelschwänke entstehen Schwanksammlungen.
Die folgenden Listen orientieren sich an Straßner, Erich: Schwank. Bei einzelnen Schwänken sind vorerst Texte bis ausschließlich des 16. Jahrhunderts aufgenommen; vor allem das Werk von Hans Sachs wäre noch einzupflegen. Sammlungen mit Schwänken erscheinen bis weit in die Neuzeit hinein.

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