Die Nachtigall A

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Die Nachtigall A; The nightingale (version A)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. qu. 1107, 164v-169v
Ausgaben Meyer, Nikolaus/Mooyer, Ernst Friedrich (Hg.): Altdeutsche Dichtungen, S. 74-77
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 577-586
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 75-82
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 47-54
Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 127-131
Lemmer, Manfred: Deutschsprachige Erzähler des Mittelalters, S. 384-388
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 360f.
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 277-282
Forschung Altenhöfer, Florian: Die Nachtigall A; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 36, 91; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 7, 64, 68, 117; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 112, 116, 190-192; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 137, 175, 180, 184; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 22, 34, 38, 51, 75; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 99, 213, 254; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 235, 255, 258, 262, 289f., 294, 442

Inhalt

Promythion

Ungewöhnliche und lustige Geschichten soll man nicht verschweigen.

Narratio

Die beiden Kinder zweier begüterter Ritter gewinnen einander lieb, können aber wegen der strengen Hut des Mädchens nicht zueinander kommen. Da stellt das Mädchen sich krank und gibt vor, seine Schmerzen könnten nur gemindert werden, wenn es eine Nacht im Garten schlafen dürfe; vielleicht fange es dort auch einen Vogel, dann habe all ihr Leid ein Ende. Die besorgten Eltern erfüllen den Wunsch ihrer Tochter, und sie sendet dem jungen Ritter heimlich eine Botschaft. Als es dunkel wird, findet er sich im Garten ein, und nach einer minneseligen Nacht verschlafen die beiden den Anbruch des Tages. Der Vater findet die Liebenden in inniger Umarmung beieinanderliegen, und als er bemerkt, daß seine Tochter die Männlichkeit ihres Jünglings zärtlich umfaßt hält, berichtet er seiner Frau, ihre Tochter habe nun wirklich ihr Vöglein gefangen. Der junge Ritter ist zur Ehe bereit, und so endet alles in Wohlgefallen.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 497f.)