Die Nonne im Bade (Peter Schmieher)

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Die Nonne im Bade

AutorIn Peter Schmieher
Entstehungszeit 1. Hälfte 15. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung München, BSB: Cgm 1020, 52r-53r [Fragment]
München, BSB: Cgm 379 [1]
Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter: Cod. b IV 3, 99r-101r
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 93-98
Übersetzungen
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 126, 128, 153-156, 159, 171, 179, 185, 191f., 246, 251, 267, 273, 275, 285, 287; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 38, 40, 113, 139; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 97, 125, 172, 218; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 137; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 214, 234-237, 324, 332; Philipowski, Katharina: 'Ich' mit Narrenkappe, S. 172f.; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 23, 36, 58; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 104, 133, 248, 376f.; Zapf, Volker: Schmieher; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 77 A. 10, 78, 81, 233

Inhalt

Eine junge Frau läßt sich im Bad von ihrem Mann massieren und lobt dabei wortspielerisch das „Reiben“ (d-h. den Beischlaf), das die Menschheit vermehre, aber den Klosterfrauen leider unbekannt sei. Diese Worte hört eine Nonne, die nun auch ins Bad eilt, um sich dort „reiben“ zu lassen. Sie trifft dort auch einen Mönch mit einem stattlichen „Reibnagel“ und bittet ihn, nachdem sie eine alte Frau abgewiesen hat, die sie nach der Badesitte reiben (= massieren) will, ihr zu zeigen, wie das Reiben vor sich gehe. Er kommt zu diesem Zweck in ihre Zelle und versieht sie zu ihrem Vergnügen vor der Matutin mit drei Abreibungen. Als die Äbtissin kommt, um die Nonne zu schelten, weil sie die Matutin versäumt hat, sagt sie, die Badehitze sei ihr zu Kopfe gestiegen, daher habe sie sich hier einen „Psalter“ lesen lassen. Die Äbtissin bittet nun den Mönch, auch ihr das Kopfweh wegzureiben, und läßt ihn nach vollbrachter Tat schließlich gut bewirten. Auch die anderen Nonnen haben inzwischen vom „Reiben“ gehört und würden es gerne versuchen, fürchteten sie nicht die Schwangerschaft. Und ebenso ergeht es auch anderen Jungfrauen. - Verfassersignatur

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 513)