Der Koch (Schweizer Anonymus)

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Der Koch; Von Frauenlist

AutorIn Schweizer Anonymus
Entstehungszeit 2. Hälfte 15. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung St. Gallen, Stiftsbibliothek: Cod. 643, 113a-115b [1]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Eine Schweizer Kleinepiksammlung aus dem 15. Jahrhundert, S. 56-63
Übersetzungen
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 133, 237; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 98, 118, 135; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 10, 21, 62, 65, 67, 68, 77, 139, 169f., 206, 214; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 170-176; Heinzle, Joachim: Märenbegriff und Novellentheorie; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 214, 348, 378-382; Malm, Mike: Schweizer Anonymus; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 133; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 173, 287, 294, 298, 302-305, 311-313, 351f.; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 259; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 257

Inhalt

Die Frau eines Ritters lässt sich bei ihrem Spaziergang vom Koch eines Klosters über einen Zaun helfen, bemerkt dabei dessen Leidenschaft zu ihr und verspricht ihm die Erfüllung seiner Wünsche. Am Abend wird dem Koch im Ehebett die Minne der Dame zuteil, doch ängstigt er sich dabei gewaltig, weil der Ehemann nebenan beim Brettspiel sitzt. Als dieser dann Schlafen geht, beklagt sich die Dame über die Nachstellungen des - noch anwesenden- Kochs, den die hohen Kissen vor einer Entdeckung schützen. Sie habe ihn für diese Nacht in den garten bestellt; der Ritter solle ihm in ihren Kleidern eine Lektion erteilen. Der Ritter begibt sich hinaus, und nun schickt die Dame auch den Koch in den Garten; er solle dort ihren als Frau verkleideten Ehemann beschimpfen und mit Schlägen bedrohen unter der Vorgabe, er halte ihn für seine buhlerische Frau. Der Koch handelt nach ihrer Anweisung und schilt die "Frau" wegen ihrer Untreue. Da gibt sich der Ritter zu erkennen und lobt die Treue des Kochs, den er nun an seinen Hof zieht, sodass die beiden noch häufig ihr Spiel treiben können.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 440-441)