Der Sperber

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Der Sperber; Der ritter mit dem sperber; The sparrowhawk

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 1. Hälfte 13. Jh. (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1212)
Entstehungsort Nördliches Alemannien (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1212)
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 343vb-346ra [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 253va-255vb [2]
München, BSB: Cgm 717, 98v-102r [3]
Straßburg, Ehemal. Stadtbibliothek: Cod. A 94 der Johanniterbibliothek, 13rb-15rb [verbrannt]
Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. qu. 284, 54va-56va
Wien, ÖNB: Cod. 2931, 58r-64v
Wien, ÖNB: Cod. 2885, 32ra-34vb [4]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 21va-23va
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 38ra-40va [5]
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 31ra-33ra [6]
Dresden, Sächsische Landesbibliothek: Mscr. Dresd. M. 68, 1ra-3ra [7]
Ausgaben Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 568-589
Kully, Rolf, Max/Rupp, Heinz: Der münch mit dem genßlein, S. 59-71
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/2, S. 246-283
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 23-35
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 17-27
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 568-589
Lemmer, Manfred: Deutschsprachige Erzähler des Mittelalters, S. 109-116
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 141-144
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 673-679
Forschung Altenhöfer, Florian: Der Sperber; Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 67, 167, 179, 185f., 225f., 232, 241, 267, 271f., 275, 277, 279; ; Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur; Dahm-Kruse, Margit: Prägnante Kombinatorik; Dicke, Gerd: Der Sperber; Dimpel, Friedrich Michael: Das Häslein ist kein Sperber; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 3, 7, 17, 69, 82, 90, 97, 106, 118, 121f.., 134, 234, 249, 278; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 23-42; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 26, 72, 78f., 127f., 131-136, 141, 143, 227; Haferland, Harald: Erzählen des Unwahrscheinlichen und wahrscheinliches Erzählen im mittelhochdeutschen Märe; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 30, 35, 53-57, 83f., 91f., 137, 164, 315, 319, 338, 348, 362f., 380, 388; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 5, 85-105, 111, 114, 123, 126, 130, 139; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 158; Ragotzky, Hedda: 'Der Sperber' und 'Das Häslein'; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 22, 27, 28, 30, 33, 34, 64; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 52, 56, 68, 76f., 84, 94, 118, 120; Nowakowski, Nina: Alternativen der Vergeltung; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 25, 30, 83f., 91f., 151, 223, 227f., 234; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 60, 174, 182f., 240, 248, 260f.; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 53, 91, 212; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 190, 219, 329; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 198f. A. 193, 233, 255, 299

Inhalt

Narratio

Ein Mädchen, das schon seit frühester Jugend im Kloster lebt und in Dingen der Welt gänzlich unerfahren ist, sieht einst, auf der Klostermauer stehend, einen Ritter mit einem Sperber vorbeireiten. Sie bewundert den Vogel, und der Ritter bietet ihr ihn gegen ihre Minne zum Kaufe an. Sie bezweifelt zwar, daß sie dergleichen besitze, ist aber, als der Ritter sich erbietet, selbst danach zu suchen, in ihrer Unschuld mit dem Handel einverstanden, der in einem Baumgarten vor der Mauer vollzogen wird. Als sie anschließend ihrer Lehrmeisterin stolz von dem vorteilhaften Kauf berichtet, ist diese aufs höchste entrüstet und schlägt sie heftig. Die Junge ist redlich bemüht, ihren Fehler wieder gutzumachen, und als der Ritter wieder einmal vorbeireitet, veranlaßt sie ihn, den Kauf rückgängig zu machen. Der Ritter erstattet die Minne zurück, und das Mädchen ist bedacht, daß es hübsch dreimal geschieht wie beim ersten Male. Die Lehrmeisterin freilich, der sie gleich darauf berichtet, ist wieder nicht zufrieden, doch kapituliert sie vor so viel Einfalt, um so mehr, als sie sich selbst mitschuldig fühlt.

Epimythion

Man hüte sich vor dem Feuer; doch wenn ein Schaden einmal geschehen ist, so soll man ihn nicht lange beklagen.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 521)