Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur
Zitation
Dahm-Kruse, Margit/Felber, Timo: Lektüreangebote in der mittelalterlichen Manuskriptkultur. In: Plotke, Seranina/Seeber, Stefan (Hg.): Schwanksammlungen im frühneuzeitlichen Medienumbruch. Transformationen eines sequentiellen Erzählparadigmas. Heidelberg 2019, S. 13-43 (online)
Beschreibung
Anhand zweier spätmittelalterlicher Beispielhandschriften (Cgm 714 und Cpg 341) erörtern Margit Dahm-Kruse und Timo Felber die Frage, wie der Sammlungszusammenhang und die paratextuelle Einordnung die Rezeption der zusammengeführten Versnovellen des 13. bis 15. Jahrhunderts lenken. Sie stellen die These auf, dass die jeweilige Systematik der Handschriften die kulturelle Funktion und die Sinnstiftung der Kompositionen bestimmt, dass also Geltung oder Relativierung des Einzeltexts in Bezug auf übergreifende Ordnungsprinzipien der betreffenden Sammlung zu lesen sind. Dabei stellen sie heraus, dass weniger ein umfassender Ordnungszusammenhang, sondern vielmehr verschiedene Textgruppen bzw. -blöcke auszumachen sind, die Kohärenzen stiften. Signifikant werden dabei die Clusterbildungen, zu denen einzelne Texte in ein Spannungsverhältnis treten können. (Plotke, Seraina/Seeber, Stefan: Ko- und Kontexte, S. 7)
Behandelte Kleinepik
- Der Schüler zu Paris C
- Der Württemberger
- Der Ritter in der Kapelle
- Frauentreue
- Das Herzmäre (Konrad von Würzburg)
- Die Klage der Minne (Egen von Bamberg) (B28)
- Das Herz (Egen von Bamberg) (B49)
- Die heiligen Farben
- Der Waldschrat (Der Stricker)
- Die beiden Zimmerleute (Der Stricker)
- Der falsche Blinde (Der Stricker)
- Gegen Gleichgeschlechtlichkeit (Der Stricker)
- Frauenerziehung (Sibote)
- Der Sperber
- Das Gänslein
- Bestraftes Misstrauen
- Das Rädlein (Johannes von Freiberg)