Der betrogene Blinde I

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Der betrogene Blinde I; Blind and duped (version I)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. 2705, 137rb [1]
London, British Library: Add MS 24946, 74r
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 49
Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 51-52
Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 367-368
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 1-3
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 3
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 61, 76; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 121f., 338; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 107; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 25; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 160f., 170; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 21f., 26, 212, 225-231, 510

Inhalt

Narratio

Armut zwingt einen Ritter, seine schöne Tochter einem begüterten Blinden zu vermählen. In der Hochzeitsnacht bemerkt der Bräutigam, dass sie, entgegen vorheriger Versicherung, nicht mehr Jungfrau ist. Als sich der Blinde darüber ungehalten zeigt, wirft sie ihm den Verlust seiner beiden Augen als größeren Mangel vor. Er wendet ein, sein Schaden sei ihm von Feinden zugefügt worden und er verdiene somit keinen Spott. Sie jedoch erwider schlagfertig, dass ihr Schaden noch weniger getadelt werden dürfe, da er von Freunden verursacht worden sei.

Epimythion

Wer selbst Anlass zum Tadel gibt, sollte die Verfehlung eines anderen nicht rügen.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 447)