Der Pfaffe in der Reuse; The priest in the fish-basket
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AutorIn
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Heinrich von Pforzen
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Entstehungszeit
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14. Jhd.
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 40va-43ra [1] Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Donaueschingen 104, 205va-208ra [2] München, BSB: Cgm 379, 22r-27r [3] Salzburg, Stiftsbibliothek St. Peter: Cod. b IV 3, 26v-32v München, BSB: Cgm 270, 60r-64v [4] Chur, Staatsarchiv: Cod. B 1, 76r-82v Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. qu. 1107, 75r-81v [5] Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 5339a, 247v-256r [6] Verschollenes Handschriftenbruchstück, erhalten durch eine Abschrift Bernhard Joseph Docens aus dem 19. Jhd. (München, BSB: Docenia C 53)
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Ausgaben
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Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 354-379 Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 208-222 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 4, S. 356-395
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Übersetzungen
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Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 354-379 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 508-511 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 81-90 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters, Band 1, S. 1-6 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde, S. 17-25
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 60, 103f., 127, 129, 138, 147-149, 174, 191, 201, 204f., 207, 209, 282f., 295, 311; Coxon, Sebastian: der werlde spot; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 66, 70f., 91, 99, 106 Anm. 78, 140, 147, 181; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 195f.; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 219f.; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 112, 116, 177f., 324; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 119, 130; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 261, 276; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 21, 84, 112; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 28, 46, 50, 65; Rasch, Wolfdietrich: Realismus in der Erzählweise deutscher Versnovellen des 13. und 14. Jahrhunderts; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 107, 117f., 145, 173, 185; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 19, 36, 109, 228; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 170; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 241f., 276, A.953, A.970; Von Schüching, Heinz: Studien zu einer kritischen Ausgabe der Dichtungen von Heinz Rosenplüt, S. 518; Zapf, Volker: Heinrich von Pforzen; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234,257
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Inhalt
Promythion
Obwohl Kunst heute nichts mehr gilt, will ich meine Geschichte
erzählen.
Narratio
Ein Fischer hat eine schöne Frau, die mit dem Burgkaplan in heimlichem Einvernehmen ist. Die beiden treffen sich, wenn der Fischer zum Markt
gefahren ist, und verspeisen dann zugleich die besten Fische. Der Burgherr
jedoch kommt diesem Treiben auf die Spur und heißt den Fischer, seine drei
größten Reusen im Ufergebüsch, auf der Straße und über dem Herd auslegen.
Was er darin fange, das solle er ihm bringen. Der Fischer legt also, wie befohlen,
die Reusen aus, und währenddessen begibt sich der Kaplan zur Fischersfrau.
Da der Mann jedoch unerwartet bald zurückkehrt, muß sie den Kaplan schnell,
nackt wie er ist, in der Reuse über dem Herd verstecken, in dem der Fischer
nun ein Feuer anzündet, so daß der Kaplan im Rauche fast umkommt. Gleich
am Morgen sieht der Fischer nach den drei ausgelegten Reusen und findet in
der ersten den rußgeschwärzten Pfaffen, in den beiden anderen einen Hasen und
sieben Rebhühner. Dies alles bringt er auf die Burg. Der Kaplan wird weidlich
ausgelacht und muß unter Zurücklassung seiner Habe das Land verlassen.
Epimythion
Wer einem anderen seine Ehre raubt, dem soll es wie dem Pfaffen
ergehen. Bosheit führt in Schande. (In der Fassung der Donaueschinger Handschrift findet der Fischer am Morgen in den übrigen Reusen wieder gute Fische.
Am Ende versöhnt der Ritter den Fischer mit seiner Frau. Im Epimythion nennt
sich der Verfasser.)
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 473f.)