Die zurückgelassene Hose (Heinrich Kaufringer)

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Die zurückgelassene Bruch; Die zurückgelassene Hose

AutorIn Heinrich Kaufringer
Entstehungszeit Ende 14. Jh. (?)
Entstehungsort Lechtal (Landsberg am Lech ?)
AuftraggeberIn
Überlieferung München, BSB: Cgm 270, 318r-320r [1]
Ausgaben Sappler, Paul (Hg.): Heinrich Kaufringer. Werke, Bd. 1, S. 112-115
Übersetzungen
Forschung Ackermann, Dorothea: Gewaltakte - Disziplinierungsapparate, S. 163-166; Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 308; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 98; Euling, Karl: Studien über Heinrich Kaufringer, S. 77-79; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 67, 228; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 223f.; Heiles, Marco: Heinrich Kaufringer Bibliographie 1809–2018; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 116, 184; Jurchen, Sylvia: Kaufringer; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 62, 63; Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens, S. 211; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 90, 93, 117, 287; Stede, Marga: Schreiben in der Krise; Von Müller, Mareike: Et sic est finis?; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 25, 234, 257

Inhalt

Narratio

Ein Buhler wird bei einem vertrauten Stelldichein von dem unvermutet zurückkehrenden Gatten seiner Geliebten gestört und entkommt mit knapper Not aus dem Fenster, muß aber seine Hose zurücklassen. Der Mann entdeckt das Kleidungsstück und schöpft Verdacht, aber die Frau packt ihn am Rockkragen, rüttelt ihn und dringt so lange in ihn, bis er zweimal „Hose“ sagt. Dann nimmt sie die Hose, wirft sie zum Fenster hinaus und spricht dabei eine Segensformel gegen eine Krankheit, an der ihr Gatte leidet. Während der Liebhaber seine Hose wieder anzieht und sich eilends davonmacht, erklärt sic ihrem Ehemann, sie habe seine Krankheit dadurch heilen wollen, daß sie ihn mit einer entliehenen Hose erschreckt und zu dem zweimaligen Ausruf veranlaßt habe. Der dankbare Gatte schenkt seiner Frau dafür neue Kleider.

Epimythion

Wir Männer werden alle von den Frauen betrogen; selbst Samson, Salomon, David und Aristoteles ist es nicht anders ergangen.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 482)