Weingruß Din Krafft

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Weingruß Din Krafft

AutorIn
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 217v
Druck VD16 ZV 29685, 3-4 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)
Druck VD16 R 439, 3-4 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))
Druck VD16 ZV 30224, 4-5 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557)
Ausgaben Haupt, Moriz (Hg.): Weingrüße und Weinsegen, S. 409f. (nach D)
Kurz, Heinrich: Geschichte der deutschen Literatur, Band 1, S. 613 (nach D)
Maschek, Hermann (Hg.): Lyrik des späten Mittelalters, S. 228f. (nach D)
Wackernagel, Wilhelm (Hg.): Altdeutsches Lesebuch, 2. Aufl., Sp. 1012-1014 (nach D)
Übersetzungen Gutkind, Kurt/Wolfskehl, Karl: Das Buch vom Wein, S. 221 (nach d3 oder d5)
Forschung Lehr, Friedrich: Studien über den komischen Einzelvortrag in der älteren deutschen Literatur, S. 26

Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.

Synopse der Überlieferung[1]

Mscr. M 50 (Sigle D) VD16 ZV 29685 (Sigle d3) VD16 R 439 (Sigle d5) VD16 ZV 30224 (Sigle d6)

Der.II Grusz

Der ander gruͦsz

Der dritte grusz

Gott gruß dich weyn und auch dein krafft An dir ligt große meisterschafft Unmäßig groß ist dein gewalt Dann du erfreuwest jung und alt Und gibst auch sterck vil manchem mann Wenn er zum sturm und streyt sol gan So scheücht er weder wurff noch schleg Er steygt durch stauden und geheg Hat er den weyn mit kraft verschloßen Er ist zufechten unverdroßen Hat er den kerauß in der stiern So glangt im auch wohl zu hofiern Zu tantzen reyen und zu springen Den stein zu werffen und zuringen Fürwar so darf sein nieman beyten Er ist zu sturmen und streyten Gar kün und darzu unverdroßen Hat er des weynes krafft genoßen So streyt er künlich mit der parten Und hauwet manche große scharten Durch herten harnasch und durch blatten Auch niemand darf im darzu rathen Allein der weyn der macht in starck Solt er verschlahen zehen marck Das wer im als ein schlehen kern Darumb wil ich dich trincken gern Seyt du hast solch sterck und gewalt Deß sol dir dienen jung und alt

Got gruͤsz dich wein und ouch din krafft An dir lit grosse meisterschafft Unmaͤssig grosz ist dein gewalt Wan(n) du erfroͤwest jung und alt Und gist ouch sterck vil machem man Wan(n) er zum sturm und stryt sol gan So scheucht er weder wurff noch schleg Er steigt durch studen und geheg Hat er den wein mit krafft verschlossen Er ist zuͦ faͤchten unverdrossen Hat er den kerusz in(n) der stiern So glanckt im(m) ouch wol zuͦ hofiern Zuͦ tantzen reyen und zü springen Den stein zuͦ werffen un(d) zuͦ ringen Für war so darff sein nieman beiten Er ist zuͦ stürmen und zuͦ streiten [4] Gar kuͤn und dar zuͦ unverdrossen Hat er deß wynes krafft genossen So streicht er kuͤnlich mit der parten Und hauwet manche grosse scharten Durch herte(n) harnasch und durch blatten Auch niema(n)dt darff im(m) dar zuͦ raten Allein der wein der macht in starck Solt er verschlahen zehen marck Das wer im alles ein schlehen kern Darumb wil ich dich trincken gern Seit du hast solch sterck und gewalt Deß sol dir dienen jung und alt

Gott gruͤß dich weyn und auch dein krafft An dir ligt grosse meisterschafft Unmaͤssig groß ist dein gewalt Dann du erfroͤuwest jung und alt Und gibst auch sterck vil manchem mann Wenn er zum sturm und streyt sol gan So scheücht er weder wurff noch schleg Er steygt durch stauden und geheg Hat er den weyn mit krafft verschlossen Er ist zuͦ fechten unverdrossen Hat er den kerauß in der stiern So glangt im auch wol zuͦ hofiern [4] Zuͦ tantzen reyen und zuͦ springen Den stein zuͦ werffen und zuͦ ringen Fürwar so darff sein nieman beyten Er ist zuͦ stürmen und zuͦ streyten Gar kuͤn und darzuͦ unverdrossen Hat er des weynes krafft genossen So streyt er kuͤnlich mit der parten Und hauwet manche grosse scharten Durch herten harnasch und durch blatten Auch niemand darff im darzuͦ rathen Allein der weyn der macht in starck Solt er verschlahen zehen marck Das wer im als ein schlehen kern Darumb wil ich dich trincken gern Seyt du hast solch sterck und gewalt Deß sol dir dienen jung und alt

Got gruͤs dich wein und auch dein krafft An dir ligt grosse maisterschafft Unmessig gros ist dein gewalt Dann du erfreuest jung und alt Und gibst auch sterck viel manchem mann Wann er zum sturm und streit sol gan So scheuht er weder wuͤrff noch schleg Er steigt durch stauden und geheg Hat er den wein mit krafft verschlossen Er ist zum fechten unverdrossen Hat er den krausz in seiner stirn So gelangt im auch wol zu hoffiern Zu tantzen reyen und springen Den stain zu werffen und ringen Fürwar so darff sein niemandt beitten Er ist zu stürmen und zu streitten Gar kuͤhn und darzu unverdrossen Hat er des weines krafft genossen So streit er kuͤhnlich mit der parten Und hauet manche grosse scharten Durch harten harnisch und durch blatten Auch niemandt darff im darzu raten Allein der wein der machet in starck Solt er verschlagen zehen marck Das wer im als ein schlehen kehrn Darumb wil ich dich trincken gern [5] Seydt du hast solch sterck und gewalt Deß sol dir dienen jung und alt

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.