Sprichwort

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Definitorische Ansätze

Manfred Eikelmann definiert das Sprichwort als "[g]ebräuchliche Erfahrungs- und Handlungsregel des alltäglichen Zusammenlebens" (Eikelmann: Sprichwort, S. 486). Usuell ist das Sprichwort definiert als Teil des alltäglichen, gemeinschaftlichen Diskurses mit (im Unterschied zur Redensart) fester und wiederverwertbarer Gestalt. Formal ist das Sprichwort ein selbständiger Ein-Satz-Text, der zugespitzt formuliert ist und allgemeinen Geltungsanspruch aufweist (vgl. Eikelmann: Sprichwort, S. 486f.). Als nicht an Quellen oder Autoritäten gebunden unterscheidet sich das Sprichwort von Aphorismus, Geflügeltes Wort, Sentenz, Apophthegma und Sagwort.

Überlieferungsformen

Sprichwörter sind einerseits in Sprichwortsammlungen und andererseits eingebaut in größeren Texten aller Gattungen überliefert. Sie speichern als apodiktisch formulierte Elemente der Wiedergebrauchsrede kollektives Wissen; sie zeigen dementsprechend je vielfältige Aktualisierungen, die letztlich nicht über Primärtext-Listen erfassbar sind. Stattdessen wird auf einschlägige wissenschaftlichen Referenzwerke verwiesen.

Referenzwerke

Zusammenstellungen europäischer Sprichwörter bieten Singer: Sprichwörter, TPMA

Zusammenstellungen lateinischer Sprichwörter bieten Hallik: Sententia und Proverbium, Klein: Carmina misogynica, Walther/Schmidt: Proverbia, Werner: Lateinische Sprichwörter

Deutsche und lateinische Sprichwörter versammeln Klapper: Proverbia Fridanci, Mazurek: Sprichwörter im Predigtkontext

Zusammenstellungen deutscher Sprichwörter bieten Eikelmann/Tomasek: Handbuch Sentenzen, Friedrich: Phraseologisches Wörterbuch, Reuvekamp: Sprichwort und Sentenz, Schmidt-Wiegand: Deutsche Rechtsregeln, Wander: Sprichwörter-Lexikon, Zingerle: Sprichwörter