Löwe und Maus
Der Löwe und die Maus; Löwe und Maus | |
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AutorIn | |
Entstehungszeit | 13. Jhd. (vgl. Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 2) |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien, Nationalbibliothek: Cod. 2705, Nr. 183, Bl. 146va (1. Teil); Bl. 148va-vb (2. Teil [1] |
Ausgaben | Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 355-356 Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 39-40 |
Übersetzungen | |
Forschung | Blumenfeldt, Albert: Die echten Tier- und Pflanzenfabeln des Strickers, S. 31 |
Die Überlieferung ist von Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer übernommen. Neufunde fehlen ggf.
Inhalt
Narratio
Ein Löwe ist in ein von Jägern aufgestelltes Netz geraten. Der Löwe kann sich trotz aller Anstrengung nicht befreien und brüllt verzweifelt. Eine Maus, die das hört, hilft ihm. Sie zernagt den Strick, und der Löwe geht frei davon. ein viel cleiner trost (27) half ihm, dass er aus dieser Not erlöst wurde.
Epimythion
Das bispel rät, mit Armen und Reichen Freundschaft zu halten, da es nützt. Der Arme kommt, ohne dass man ihn bitten muss; es kommt schnell die Zeit, dass der Arme dem Reichen nützen kann: Des nemet bilde bi der mous. (45) So wie ein kleines Feuer ein großes Haus verbrennt, löscht doch ein Tropfen die Kohle, die das Haus in Asche legt. Folgt meiner Lehre und lasst euch niemand zu arm sein; ist er euch zugetan, seid ihr es ihm auch.
(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 466)