Der Richter und der Teufel (Der Stricker)
Der Richter und der Teufel | |
---|---|
AutorIn | Der Stricker |
Entstehungszeit | ca. 1220-1250 (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
Entstehungsort | Ostfränkisch/Rheinfränkisch, Österreich? (Malm, Mike: Der Stricker, S. 369) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien ÖNB: Cod. 2705, 97va-98vb [1] Heidelberg, UB: Cpg 341, 336ra-337va [2] Melk, Bibliothek des Benediktinerstiftes: Cod. 1547, 163-172 [3] Wien, ÖNB: Cod. 2884, 137vb-139rb Donaueschingen, Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek: Hs. 104, 137ra-138va [4] Colony-Genéve, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 155, 31vb-33va [5] Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Hs. St. Georgen 86 [6] München, BSB: Cgm. 273 Rom, Bibliotheca Apostolica Vaticana: Cod. Regin. Lat. 1423 [7] Innsbruck, UB: Cod. 922 [8] Freiburg i.Br., Stadtarchiv: Cod. B 1 (H) 199 Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. fol. 1097 |
Ausgaben | Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 174-187 Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen II, S. 31-42 Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 4, S. 188-205 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 3, S. 387-393 |
Übersetzungen | Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 174-187 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 42-48 Von Wolzogen, Ernst (Hg.): Das gut alt teutsch Schwankbuch, S. 75-84 |
Forschung | Böhm, Sabine: Der Stricker, S. 73, 125; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 208-217, 222-224, 227, 253, 265, 268; Slenczka, Alwine: Mittelhochdeutsche Verserzählungen mit Gästen aus Himmel und Hölle, S. 112-137; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 48f., 51, 56f., 64f., 71f.; Wagner, Silvan: Macht, Recht und Ökonomie in des Strickers ‚Der Richter und der Teufel‘ |
Inhalt
Narratio
Ein böser Richter trifft auf den Teufel. Dieser erklärt dem Richter, dass er in die Stadt wolle, wo er am heutigen Tag alles mitnehmen dürfe, was ihm ernsthaft vermacht werde. Der Richter verlangt mitzukommen. In der Stadt wünscht eine Frau ihr Schwein zum Teufel, woraufhin der Richter den Teufel auffordert, das Schwein mit zu nehmen. Der widerspricht aber mit dem Hinweis, dass es die Frau nicht ernst gemeint habe. Eine andere Frau wünscht ihr Rind zum Teufel, wieder eine andere ihr Kind, woraufhin sich jeweils ein analoges Gespräch zwischen Richter und Teufel ergibt. Eine Witwe kommt und klagt den Richter an, dass er ihr grundlos ihre Kuh genommen habe, und wünscht ihn zum Teufel. Der Teufel nimmt den Richter mit sich.
Epimythion
Auf diese Weise wurde der Richter siegend sieglos. Mit dem Teufel Umgang zu haben ist nicht weise.