Der hohle Baum A

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Der hohle Baum A; Der wahrsagende Baum

AutorIn Anon.
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 362rb-363ra [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 251ra-251rb [2]
Gotha, Forschungsbibliothek: Chart. A 216, 106vb-107rb
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 183vb [Fragment] [3]
Ausgaben Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung, Band 2, S. 177-184
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 141-152
Übersetzungen Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 65-67
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 686-688
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 170, 288, 295; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 90, 97; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 26, 127; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 132f., 320; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 52, 76; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 247, 294; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 198f.; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 23 u. A. 67, 235

Inhalt

Ein einfältiger Mann wagt nicht, seine jungvermählte Braut zur Frau zu machen, aus Sorge, ihr weh zu tun. Diese ist aber mit der keuschen Ehe nicht zufrieden und ersinnt eine List, um ihrem Mann seine Ehepflichten bewusst zu machen. Eines Tages klagt sie über heftige Leibschmerzen und bittet ihn, zu einem hohlen Baum zu gehen und die dort wohnenden "Heiligen" nach einem Mittel zu fragen, das ihr das Leben rette. Der Mann macht sich auf, die Frau aber eilt ihm voraus und verbirgt sich im hohlen Baum. Auf seine besorgte Frage erteilt sie den Rat, er müsse seiner Frau viermal vor dem Hahnenschrei beiwohnen und dreimal danach, dann hätten alle ihre Leiden ein Ende. Auf dem Heimweg überholt die Frau wieder ihren Mann und lässt sich dann zu Hause vom Ergebnis seines Bittgangs berichten. Das Rezept erweist sich als heilkräftig. Von nun an haben beide ein vergnügtes Leben.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 445)