Frauenlist; The craftiness of women
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AutorIn
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Anon.
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Entstehungszeit
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Um 1300
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Entstehungsort
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AuftraggeberIn
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Überlieferung
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Heidelberg, UB: Cpg 341, 93rb-97ra [1] Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 93vb-98ra [2]
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Ausgaben
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Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 87-95 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 1/1, S. 254-271 Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 87-104
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Übersetzungen
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Pretzel, Ulrich (Hg.): Deutsche Erzählungen des Mittelalters, S. 164-175 Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 54-58
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Forschung
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Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 225, 231f., 234; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 5, 66, 87, 113, 213, 225, 261; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 221f.; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 127-129, 308; Jahn, Bruno: Frauenlist; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 263, 283; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 23, 31, 32, 34, 54, 57, 59, 62, 65; Pretzel, Ulrich: Geleitwort; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 9, 79, 82, 89f., 94f., 102, 126, 207, 215f., 251, 318; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 170, 176f., 333, A.971; 233, 256, 327, 329-332, 343 A. 29, 444; Witthöft, Christiane: Inszenierte Evidenz
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Inhalt
Ein schöner und liebenswerter Scholar entbrennt in Liebe zu einer Dame, der
er ihres hohen Standes wegen seine Zuneigung zunächst nicht zu bekennen
wagt. Zwischen Zweifel und Zuversicht schwankend, beschließt er endlich, sie
zu grüßen, erhält aber nur schnippische Antworten. Einmal begegnet er ihrer
entmutigenden Abweisung mit einem Vergleich: Wer einen Vogel fangen will,
muss viele Schlingen auslegen, damit dieser sich darin verwirre. Da sie diese Anspielung
nicht versteht, lässt sie den Studenten kommen, damit er ihr die rätselhaften
Worte erkläre. Nun kann er ihr seine Liebe gestehen und sie in einem
kunstreichen Disput von der Tiefe und Aufrichtigkeit seiner Gefühle überzeugen.
Die Dame verabschiedet ihn mit dem Trost, sein Anliegen überdenken zu
wollen, und lässt sich in einer Zwiesprache mit ihrem Herzen dazu bewegen,
seine Liebe zu erwidern, da die Minne über Gut und Ehre stehe. Als ihr Gatte
dann aber den Scholaren des Öfteren aus dem Frauengemach kommen sieht,
wird er misstrauisch. Die beiden ersten Male glaubt er ihrer Beteuerung, der
Student habe ihr nur ein Rezept gegen Zahnschmerzen aufgeschrieben und
ihren Husten gelindert. Um seinen Verdacht auch beim dritten Male zu entkräften,
beugt sie sich mit ihm über ein Wasser und weist ihm ihr beider Spiegelbild,
das er zwar sehen, aber nicht greifen könne: Ebenso solle er nicht glauben,
was er sehe, bevor er es nicht mit Händen greife.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 464-465)