Der Bürger im Harnisch
Der Bürger im Harnisch | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Erste Hälfte 15. Jhd. |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Nürnberg, GNM: Hs. Merkel 2° 966, 71v-72r |
Ausgaben | Cramer, Thomas (Hg.): Märendichtung, Band 1, S. 168-170 Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 368-371 |
Übersetzungen | Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 361-364 Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 179-182 |
Forschung | Altenhöfer, Florian: Der Bürger im Harnisch; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 66, 120, 124, 178; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 91, 124; Jonas, Monika: Idealisierung und Dämonisierung als Mittel der Repression; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 58, 78, 81, 179-182, 191f., 287, 401; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 150f.; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 23, 235 |
Inhalt
Ein Bürger hat eine gebildete Frau, die sich als Zeichen ihrer sozialen Stellung stets von zwei Mägden begleiten lässt. Eines Sonntags heißt der Bürger die Mägde ihm das Frühstück bereiten, doch diese weigern sich, das zu tun, weil sie doch die Frau von der Kirchen abholen müssten. Da verbietet ihnen der Bürger, das Haus zu verlassen. Während die Frau Stunde um Stunde in der Kirche wartet, bitten die Mägde ihren Herren, er solle sie doch die Herrin abholen lassen, sie wage sich sonst nicht auf die Straße. Wenn sie sich nicht auf die Straße wage, so müsse sie sich wohl vor Feinden fürchten, bemerkt der Bürger, er wolle sie deshalb bewaffnet nach Hause geleiten. So zieht er denn in voller Rüstung mit drohenden Worten und Gebärden aus und schleppt die Frau zum Gespött der ganzen Stadt eilenden Laufs nach Hause. Obwohl sie sich von Stund an bessert, bleibt ihr doch der Name "die Bürgerin im Harnisch".
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 447)