Der Mönch als Liebesbote A

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Mönch als Liebesbote A; Die falsche Beichte; The monk as go-between (version A)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Vor 1450 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1197)
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung München, BSB: Cgm 714, 214v-222r [1]
Ausgaben Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 524-543
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 695-706
Übersetzungen Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 524-543
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 390-392
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 92f., 186, 188, 191, 237, 240, 246, 249f., 261, 263, 314; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 35f., 66, 85, 96f., 135; Ehrismann, Otfried: Fabeln, Mären, Schwänke und Legenden im Mittelalter, S. 58f.; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 95, 105, 121, 144, 163f., 222; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 19, 81, 166; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 214, 348, 378-382; Koch, Elke/Nowakowski, Nina: Sprechen in Kurzerzählungen; Salama, Dina: Das 'übel wîp' oder; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 173, 261, 287, 307; Zapf, Volker: Der Mönch als Liebesbote A; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 234, 257, 334

Inhalt

Promythion

Quellenberufung, Mühe der Abfassung, heiteres Sujet.

Narratio

Eine schöne Römerin verliebt sich in einen jungen Adligen, der - selbst in sie verliebt - in modischen Kleidern immer wieder an ihrem Fenster vorbeigeht. Um mit ihm in näheren Kontakt zu kommen, klagt sie unter dem Vorwand einer Beichte einem Barfüßermönch, daß ihr der Junker nachstelle und ihr einen kostbaren Ring verehrt habe. Dieses Schmuckstück solle der Mönch zurückbringen und ihn bei dieser Gelegenheit zurechtweisen, damit sie während der Abwesenheit des Mannes nicht in einen schlechten Ruf komme. Vom Mönch zur Rede gestellt, begreift der junge Mann schnell, auf was die Frau abzielt, und gibt vor, auch er habe von ihr einen kostbaren Ring empfangen; im übrigen gelobt er Besserung. Der Mönch eilt zu der verliebten Dame, die nun weiter Einzelheiten der angeblichen Werbung berichtet: Der Junker habe ihr zusammen mit einem Gürtel den Ring in einem Beutel zugeworfen, in dem zugleich ein Liebesbrief steckte. In diesem Brief habe er in allen Einzelheiten beschrieben, wie er des Nachts heimlich in ihr Bett gelangen wolle. Der Mönch verspricht Hilfe, begibt sich mit dem Gürtel und dem Beutel zu dem Liebhaber und enthüllt ihm, im Wunsche, ihn zu überführen, den Inhalt des fingierten Briefes. Nachdem der Gescholtene nochmals Besserung gelobt hat, zieht sich der Mönch zufrieden in seine Zelle zurück, der Jüngling aber eilt auf dem beschriebenen Weg zu seiner Herzensdame, mit der er sich in Liebe vereinigt. - Verfassersignatur (Konrad von Würzburg).

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 495f.)