Die Äffin und ihre Kinder (Der Stricker)
Die Äffin und ihre Kinder; Die Affenmutter und ihre Kinder | |
---|---|
AutorIn | Der Stricker |
Entstehungszeit | Ca. 1220-1250 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020) |
Entstehungsort | Österreich? (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020) |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Wien, ÖNB: Cod. 2705 (online: [1]) Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: St. Georgen 86 (online: [2]) London, British Library: Add MS 24946 Heidelberg, UB: Cpg 341 (online: [3]) Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72 (online: [4]) Melk, Stiftsbibliothek: Cod. 1547 (1859; 1848; R 18) (online: [5]) Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodm. 155 (online: [6]) Rom, Bibliotheca Apostolica Vaticana: Reg. Lat. 1423 Wien, ÖNB: Cod. 2884 |
Ausgaben | Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 74-77 Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 3,2, S. 385-389 |
Übersetzungen | Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden, S. 74-77 |
Forschung | Dicke, Gerd/Grubmüller, Klaus: Die Fabeln des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, S. 18-22; Ehrismann, Otfrid: der tîvel brâhte mich ze dir – Vom Eheleben in Erzählungen des Strickers; Hagby, Maryvonne: “Physiologus”-Eigenschaften in der mittelhochdeutschen Kurzepik; Hagby, Maryvonne: man hat uns fur die warheit … geseit, S. 29-32, 83-87; Holznagel, Franz-Joseph: Gezähmte Fiktionalität, S. 60, 64 |
Inhalt
Narratio
o Ein Jäger hetzt in einem von Affen bewohnten Wald seine Hunde auf eine Affenmutter. Diese hat zwei Kinder, von denen sie eines über alles liebt, während ihr das andere gleichgültig ist. Sie nimmt das geliebte Kind mit auf die Flucht, doch das ungeliebte hängt sich ihr an. Um zu entkommen, wirft sie schließlich das geliebte Kind von sich, doch das ungeliebte kann sie nicht abschütteln. Beide werden gefangen.
Moralisatio
Der Jäger gleicht dem Tod, das geliebte Kind steht für irdisches Gut, das ungeliebte Kind für Sünden, die sich an den Menschen hängen, bis ihn der Teufel damit fängt. Alte wie junge Affen gieren nur nach fremder Freude und sorgen nicht um die Zukunft. Das bedeutet aller Affen Tod.