Beteuerung ewiger Treue (B12)
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Beteuerung ewiger Treue (B12) | |
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| AutorIn | Anon. |
| Entstehungszeit | Überlieferung ab 1425 |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Heidelberg, Universitätsbibliothek: Cpg 313, 341v-343v Karlsruhe, Landesbibliothek: Hs. Donaueschingen 104, 105ra-105vb |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Beteuerung ewiger Treue; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 16 |
Inhalt
Der Sprecher beruft sich auf eine oft gehörte Sentenz, nach der Treue und Beständigkeit gesellschaftliche Anerkennung verdienen. Diese Wahrheit möchte er an sich selbst bestätigt sehen: Er stilisiert sich als „Erneuerer der alten Treue“, deren Kern tief in seinem Herzen eingeschlossen sei. Zunächst rühmt er seine eigene Standhaftigkeit in metallurgischen Bildern – rein, unbeschädigt, gehärtet wie ein Diamant –, dann preist er das Lachen der Geliebten, das Kummer vertreibe wie Sonne die Dunkelheit oder Feuer trockenes Stroh. Ihre Schönheit fessele ihn wie der Gesang der Sirenen oder der süße Atem des Panthers. Er präsentiert sich als Musterbeispiel treuer Minne. Doch folgt eine Zeitklage: Heute werde der Treulose dem Treuen vorgezogen, selbst wenn dessen Unbeständigkeit nur mit einem dünnen „Firnis der Beständigkeit“ überzogen sei. Bei ihm hingegen sei Treue unverrückbar: Eher ließe sich das Licht von Sonne und Sternen verdunkeln, als dass seine Beständigkeit Schaden nähme. Sie strahle wie Marmor und richte sich im Hoffen auf Minnelohn so wandelbar aus wie ein Chamäleon nach der Luft. Wie ein Salamander lebe er glücklich im Feuer der Minne. Anders als der Leopard, der nach drei vergeblichen Jagdversuchen aufgebe, wolle er auch ohne Erfolg unbeirrt im Dienst seiner Dame verharren. Ihr zuliebe ertrage er alles, selbst strenge Huote. Nicht sein eigenes Leid wolle er beklagen, sondern nur das, was er ihr vielleicht angetan habe. Diese Haltung, betont er, werde er bis ins Grab bewahren – ohne Reue, selbst wenn die Dame ihm nur Untreue und Unbeständigkeit erwiesen habe.
(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 16)