Minneklage (B25)
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Minneklage (B25) | |
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| AutorIn | Anon. (Johann von Konstanz?) |
| Entstehungszeit | Erstes Viertel 14. Jhd. |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Stuttgart, Landesbibliothek: HB XIII I, S: 304f. |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Minneklage; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 36f. |
Inhalt
A Publikumsapostrophe (1–6):
Der Sprecher richtet sich in doppelter Publikumsapostrophe an „Frauen und Männer“ sowie „Junge und Alte“ und bittet sie, seinem kvmber Aufmerksamkeit zu schenken.
B Minneklage (7–23):
Der Sprecher gesteht, sich seiner Geliebten ganz hingegeben zu haben, wagt jedoch nicht, den Grund seiner Trauer zu offenbaren. Er beschreibt sich als getailet: Die Dame halte Herz und Verstand gefangen, während ihm nur ein sinnloser Leib bleibe.
C Baumgleichnis (24–58):
Der Sprecher bringt – gestützt auf einen ungenannten maister – ein lehrhaftes Baumbeispiel: Wird ein Baum nur oben verletzt, verdorrt er; wird er fachgerecht stark beschnitten, treibt er neu aus. Dieses Bild überträgt er auf sich: Die Dame habe Herz und Verstand verwundet; kappe sie nun noch seinen iamer, könne er wieder aufblühen – sonst müsse er verdorren.
D Bitte um Fürsprache (59–64):
Der Sprecher bittet die Zuhörer, für ihn bei der über ihn herrschenden Dame Fürsprecher zu sein. Der Text schließt mit: numquam amen (65; ›niemals soll es so sein‹ oder ›niemals Amen‹?)
(Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 37)