Minneklage eines Mannes (B26)
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Minneklage eines Mannes (B26) | |
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| AutorIn | Anon. |
| Entstehungszeit | Überlieferung ab 1470/71 |
| Entstehungsort | |
| AuftraggeberIn | |
| Überlieferung | Berlin, Staatsbibliothek: Ms. germ. fol. 488, 157r-159r Leipzig, Universitätsbibliothek: Ms. Apel 8, 149r-151r Prag, Knihovna Nárondního muzea: Cod. X A 12, 127v-129v |
| Ausgaben | |
| Übersetzungen | |
| Forschung | Klingner, Jacob: Minneklage eines Mannes; Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 38f. |
Inhalt
A Klage (1–99):
Der Sprecher beklagt ein ständig wachsendes Unglück, das ihn überall verfolgt und ihm seit der Trennung von der Geliebten jede Lebenslust raubt. In eindringlichen Bildern beschreibt er sein Elend: Sein Herz sinke wie Blei, verdorre wie ein blühender Zweig eines unfruchtbaren Baumes, krache wie trockenes Reisig; der Regen des Jammers bringe ihm den Tod. In wiederholten Klagerufen wünscht er sich ein rasches Ende, da alle Freude wie eine gelöschte Kohle erloschen sei und sein Herz versteinert. Besonders schmerze ihn, dass andere sich amüsieren, während niemand ihn tröste. Selbst ein Vogelkäfig wäre ihm lieber als diese Trennung. Einziger Trost sei, dass es der Geliebten gut gehe. Seine eigene Klage aber werde ewig dauern, da er jede Hoffnung verloren habe. Er sieht sich als Verworfenen – schuld sei die natürlich lieb, die seine Liebe in Leid verwandelt habe.
B Schluss (99–110):
Der Sprecher endet mit einem Segenswunsch für die Geliebte. Er betont, dass er die Damen stets loben werde, da sie die Freude der Männer erblühen ließen – nur seine eigene sei verdorrt. In einer Publikumsapostrophe bittet er die edlen jungen Frauen und Damen, für ihn zu beten, damit sein Leid vergehe.
(Ausführliche Inhaltszusammenfassung bei Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, Band 1, S. 38f.)