Erotisches Abenteuer mit einer Wäscherin (Marx Wirsung)

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Erotisches Abenteuer mit einer Wäscherin

AutorIn Marx Wirsung
Entstehungszeit Anfang 16. Jahrhundert
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 76r (online)
Ausgaben
Übersetzungen
Forschung Zapf, Volker: Wirsung

Transkription[1]

Ain spruch vonn einer mayd die wusch

Aines tages ich auß spacieren(n) gieng.
Aines frembden wegs ich mich verfüeng.
Der weysett mich auff aine(n) bach.
Da selbst am gestatt ich wäsch(e)nn sach.
Ain maydenn hüpsch wz stolcz vnd gayl.
Ich tratt hin zu vnd wünscht ir hail.
Vnd trib mit ir mein schercz vnd schimpff.
So best ich kund macht ich mein glimpff.
Griff ir ain wenig zum busen(n) ein.
Sy sprach wie magst so läppisch sein.
Gang yecz von mir dz ratt ich dir.
Vnd in dem selb(e)n so würfft sy mir.
Ain spielferck naß ins angesicht.
Sy sprach bistu yecz aufgericht.
So ger von mir vnd hab yecz ru.
Ich warff ir(e)n spielferck wider zu.
Vnd greiff ir aufwercz vndern schiczl.
Sy sprach her auff mir schutt der kützel.
Her auff er mich dein schercz verdriesß.
Ich sprach iungs mensch wie seind eur füsß.
So rott von farb vnd wilder hars.
Sy sprach da trag ich feur im ars.
Daru(m)b scheub mir darein kain stro.
Ich sprach zu ir ist im also.
Vnd dacht dz ist ain gutter facz.
Ich zoch mein gsell(e)n auß dem lacz.
Der wz beraitt zu allem schwanck.
Ich sprach verdientt vmb mich ain danck.
Vnd zinden mir ain kercz(e)n an.
Ey sprachs dz du müsst unglick han.
Nun hatt die kercz doch gar kain zacht.
Halt sprach ich hab mich baß bedacht.
Vnd wucht dz gwand vom hindern auff.
Vnd thett irs gemachs ain michlenn hauff.
Sy sprach der kol(e)n der reucht noch vast.
Hidz du im so lang zu plast.
Bis dz er glüett so zind ain liecht.
Ich sprach der kol(e)nn sey verflüecht.
Hältt mich als wöltt ich von in gan
Ey sprachs nar(r) kanst nit schercz verstan.
Nit also pald an mir erwind.
Wie bistu yecz so gar ain künd.
Hatt dir so vast o\a/b dem gescheüczt.
Ich dacht wie wol mir ist geschwiczt.
Noch will ichs ye versuch(e)n baß.
Ich rang mit ir beym bach im graß.
Zu lettst ichs doch ernider trucktt.
Gar rasch vnd pald ich fürher zuckt.
Mein stumpff der ward sich gen ir stercz(e)n.
Ich rackt ir dar mein vnflicz kercz(e)n
Dz sy mir solt anzinden dz.
Sy sprach mir sind die finger naß.
Ob ich die kercz(e)n söltt rier(e)n mit.
Villeicht so prunn sy darnach nit.
Ich dacht du haust leicht auch yecz war.
Ich gieng ir zaußen in dem har.
Pis ich des feüres hücz empfand.
Ain gutte weil es ich erwand.
Dz ichs anczunndt vnd buczetts wider.
Pis dz mir all mein krafft der glider.
Ganncz wurden matt wann zeitt wz haiß.
Dz mir vor mied der kaltte schwaiß.
Außtrang vnd ir desseb(e)n gleich(e)n.
Also thett ich ain nach erschleich(e)n.
Dz hatt sy mir seid offt vergundt.
Ich griff ir an ain pristlin rund.
Vnd thett sy auff ir ärschlin platsch(e)nn.
Vnd ließ sy in dem wasser pattsch(e)nn.
Dem bächlin ich nach abwarcz schlich.
Ich schickt mich auff dän selb(e)n strich.
Den ich mich hett hin zu gewandt.
So vil dz ainn zu handen stand.
Vor(n)n er darnach ain wenig rung.
Also geschach auch mir Marx Würsung.

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); hochgestellte Vokale werden in den Fließtext übernommen; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.