Weinsegen Edles Abkülen (Hans Rosenplüt)

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Weinsegen Edles Abkülen

AutorIn Rosenplüt?
Entstehungszeit
Entstehungsort Nürnberg
AuftraggeberIn
Überlieferung Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 2370, 29r-29v
Berlin, Staatsbibliothek: Mgq 495, 9r
Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 50, 147r-147v
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. 5339a, 105v-106r
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum: Hs. Merkel 2° 966, 105r
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 13711, 23v-24r
Dessau, Landesbücherei: Hs. Georg. 150.8°, 153r-153v
Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: Cod. Oct. 145, 104r-104v
Druck M43176, 4v (Exemplar: Wien, ÖNB, Ink 8.H.83)
Druck VD16 ZV 32099 (verschollen)
Druck VD16 ZV 29685, 7 (Exemplare: Kopenhagen, Königliche Bibliothek: 75II 267,4°; Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 559)
Druck VD16 R 439, 6-7 (Exemplar: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 127.11 Th. (4))
Druck VD16 ZV 30224, 7-10 (Exemplar: Wien, Österreichische Nationalbibliothek: MF 557)
Ausgaben
Übersetzungen
Forschung

Diese Seite ist Teil der Hybridedition der Weingrüße von Silvan Wagner, die in Zusammenarbeit mit dem Hirzel-Verlag und der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank entstand.

Synopse der Überlieferung[1]

Mgq 2370 (Sigle B1) Mgq 495 (Sigle B2) Mscr. M 50 (Sigle D) Hs. 5339a (Sigle F) Hs. Merkel 2° 966 (Sigle N2) Cod. 13711 (Sigle S) Hs. Georg. 150.8° (Sigle U) Cod. Oct. 145 (Sigle W1) M43176 (Sigle d1) VD16 ZV 32099 (Sigle d2) VD16 ZV 29685 (Sigle d3) VD16 R 439 (Sigle d5) VD16 ZV 30224 (Sigle d6)

Valediccio

Valedutio vini

Wein segen

Das gesegen

Bene sprechitas weini

Das gesegnen

Wein segen

der sechst spruch vo(n) dem wein

Der.IIII. Segen

Der vierdt Segen

Der achte grusz

Nu gesegen dich gott du edles abkullen Die maister auf den hohen stulen Die haben dich fuerr ein grosse erczney Und mein auch aller pauern kirchwei Sey ganncz vernicht wann du nit werst Wie wol du yn die peite(l) lerst Noch machstus das si lerne(n) schirme(n) Und auch ir harr mit pencken strelen Wan si der grossen trunck nit felen Dan man s vindt manchen groben dorfman Der dich nit hubschlich trincken kan Wan sein fleisch vol ist des selb(e)n streucz(e)l So vast er dannoch ein mas in zuczl Wer fuer dich pitt am perg und an leit(e)n Die well gott erheren an iren leczt(e)n zeit(e)n Mit erparm(u)ng und mit grossen gnad(en) lab(e)n Und die dich als gern getrunck(e)n haben [29v] Das si durch den willen kain unt(er)sturcz name(n) Wer dich gern trinck der sprech amen

Nun gesegenn dich got du edles abkulen Die maist(er) auff den hohen(n) stulenn Die habenn dich fur ein erczney Wer gancz entwicht wenn du nit werst Wie wol du inn die peutel lerst Darzu kanstu sy lerenn syrmenn Das sy mir eine aneinand(er) firmenn Unnd auch ir har mit pencken strellenn Wenn sy der grossen trunck nit fellenn Mann fint manig grobenn dorff mann Der dich nit hubschlich trinck(e)nn kann Wann er fol ist des selbig streuczel So vast er noch ein moß inn zuczel W(er) fir dich pit an perg unnd an leutt(e)nn Denn wol got eren an sein leczt(e)nn zeyt(e)nn Mit parmung unnd mit grossenn gabenn Die dich so gerenn getrunck(e)nn habenn Das sy an gnad kain untrsturcz namen Wer gerenn trünck sprech mit mir amen

Nu gesegen dich got du edels ab kulen Die meister auf den hohen schulen Die haben dich fur ein gesunte ertzney Und mayen auch aller pauern kirchwey [147v] Es were ganntz vernicht wenn du nicht werst Wiewol du in den peutel lerst Noch machst du sie das sie lernen schirmen Und selber aneynannder firmen Und auch ir har mit pencken strelen Wenn sie der großen trunck nicht velen Wann man vindt mangen groben dorffman Der dich nicht hubslich trincken kan Wenn sein flasch vol ist desselben strutzel So vast er dannoch ein maß in den zutzel wer fur dich put an perg oder an leyten Die wolle got an iren letzsten zeiten Mit barmung und mit gnaden laben Und alle die dich so gern getruncken haben Das sie durich deinen willen all untsbrotz nam<en> Wer dich gern trinckt der sprech mit mir amen

Nu gesegen dich got du edles abkülen Die maister auf den hohen stülen [106r] Die haben dich für ein gesunte ercznei Und meinen auch aller paurn kirbei Sey gancz vernischt wenn du nit werst Wiewol du in den peütel lerst Noch machstus das sy lernen schirmen Und selber aneinander firmen Und auch ir har mit pencken strelen Wann sie der grossen trünck nit velen Wann man vindt manchen groben dorfman Der dich nit hübschlich trincken kan Wann sein flasch vol ist desselben strüczel So vast er dennoch ein maß in züczel Wer für dich pit an perg und an leiten Die wol got eren an iren leczten zeiten Mit erparmu(n)g und mit grossen gnaden laben Und alle die dich als gern getruncken haben Das sie durch deinen willen untersturcz namen Wer dich gern trinckt der sprech amen

Geseg(e)n dich gott edler tau Du machst zu nar(r)en man(n) und frau Die maister in den gross(e)nn kapp(e)nn Machstu auff der gass(e)n knapp(e)nn Die pfaff(e)nn dich auch vast wol kenne(n) Im kor sing(e)n sy ab den wenden Und hand die weysse köpff im sind Rebhäuslin macht sy alle plind Die paur(e)nn in den weitt(e)n schuen Lassen dich auch seltt(e)n ruen Wie wol du thust irn seckel beraub(e)nn Das weiß und gelb darauß erklaub(e)n Und machst dz sy schnell ler(e)n schirme(n) In selber auch mit knittlen fürme(n) Und dz har mit bencken strel(e)nn Die ripp ainer dem andern zel(e)nn Man vindt auch manch(e)n grob(e)nn fültz Der hatt in seine(m) bauch ain mültz Ist weitter dann ein fütrich vaß Von fünffzig maß württ er nit naß Hundert maß seind im gesund Noch seinds zu wengk in obren schlund Wer für dz rebenhänßlin bitt Dem helff gott yetz und alle zitt Bescherr im freud auch eer und gutt Der dich in er(e)n haltt(e)n thutt Und dich darff freulich darzu trinck(e)nn Biß er thutt auff die erden sinck(e)nn Achtt nit wie es nun dohaime(n) statt Umb frau und kind und fläisch und prott Wann welcher frölich trinckt on maß Der muß vil sorg(e)n von im stoß Den gutt(e)n wein geb gott unß all Wer dz beger sprich amen \bald/

Gesegen dich got du edels abkülen Die meister auf den hohen stülen Die haben dich für ein gesunte erczney Und v(er)main auch aller paurn kirbey Wer gar v(er)nicht wann du nit werst Wiewol du in den seckel lerst Und machst das sie lernen schirmen Und selber aneinander firmen Und auch ir har mit pencken strelen Wenn sie der grossen trünck nit felen Wan(n) man vindt manigen groben dorfma(n) Der dich nit hübschlich trincken kan Wan(n) sein ploß vol ist desselben strüczel So fast er dannoch noch ein maß in züczel [24r] Wer für dich pit an perg und an leyten Die wöll got an iren leczten zeiten mit erbarmu(n)g und mit gnaden laben Und all die dich als gern getruncken haben All die do loben deinen namen Wer dich gern trinck(t) der sprech amen

Nun gesegen dich goth du edles abkulen Die meister auf den hohen stulen Die haben dich fur ein gesunthe erczney Und mein auch aller pauern kyrwey Sein gancz vernicht wan du nit da werst Wiewol du yn die peutel lerrst Und magst auch das sie lernen schirmen Und selber aneynnander firmen Und auch ir harr mit bencken strelen Wan sie dir grossen trunck nit feylen Wan man finth gar manchen groben dorffman Der dich nit hubschlich trincken khan Wer fur dich pith an perg und an leytten [153v] Die wol goth eren zu allen zeitten Mit hoffnu(n)g und mit gnaden laben Und all die dich geren getruncken haben Das sie durch dein wallen under sturcz name(n) Wer dich gerrn trinck der sprech amen

nu(n) gesegne dich gott du edels apheben die maister auff de(n) hochen stiellen hand dich für gar ain gesund ertzney ich main daz aller pauren kerey vernichtten wer wan du nit werst wie wol du in die leckel lärest und lerst sie also hofflich schirmen und daz sie selber ain ander firmen und ir har mit pencke(n) strellen [104v] wen sie der grossen drinck nit fele(n) man find mange(n) groben ma man der dich nit hofflich drincke kan wen sein flesch vol ist biß an stritzel den hett vast er wol ain waz in \zitzel/ und auch an leitten mit genade(n) un(d) mit den wil gott an sein lesten zeitte(n) mit genade(n) un(d) mit pirnu(n)g laden all die dich geren druncken habe(n) daz sie kain ander stock namen wer geren drinck der selb sprech amen

Nun gruͤß dich got du suͤsser hymel thau nun durch feuͤcht mir meines hertzen au Mit deinem gesunden heilsamen risel ich leg dir dar mein schatz und mein trisel Und alles das mein sin erschleicht du magst das mancher gar gemelich reicht Noch dan ee er dein mocht entper(e)n er wuͤrdt ee schrein und truhen ler(e)n Sein lieb helt er an dir so stet das er macht ler sein kandel pret Noch setz ich in dich mein getrauen und solt ich nymer kein hauß gepauen Auch kan dich mir nyemant erleyden das ich mich von dir muͤg scheyden Oder ein kleine feintschaft zu dir hab nun fleuͤß her ein und lesch mir mein durre leber ab

Nun gesegen dich got, du edels abkülen! Die maister auff den hohen stülen, Die haben dich für ain gesund artzney. Wann aller pauren freüd und kirwey Wer gantz für nicht, wann du nit werst, Wiewol du in die peitel lerst, Auch machstu das sy lernen schirmen Und selber an ain ander firmen Und auch ir har mit pencken strelen, Wann sy der grossen trunck nit felen. Wann man vindt mangen dorffman, Der dich nit hübschlich trincken kan. Wann sein flasch vol ist des selben strützel, So fast er dennocht ain maß in zützel. Wer für dich bitt an berg und an leiten, Den wöll got eren an sein letsten zeiten Und wöll in mit parmung und genaden laben Und all die dich gern getruncken haben, Das sy durch dich understürtz namen; Wer dich gern trinck, der sprech amen.

Nun gesegen dich got du edles abkuͤlen Die meister uff den hohen stuͤlen Hand dich für ein gesunde ertzney Ich mein auch aller paure(n) kirchwey Wer gantz vernicht wan du nit werst Wie wol du in die buͤtel lerst Und machst auch das sie lerne(n) schirmen Und selber an ein ander firmen Und ouch ir hor mit pencken streln Wan(n) sie der grossen trünck nit feln Wan(n) man findt manchen groben man Der dich nit hübschlich trincken kan Wan(n) sein flaͤsch ist vol desz selben strutzel So faßt er danocht ein masz in zutzel Wer für dich bit an bergen und an leiten Die well gott eren zuͦ allen zeiten Mit parmung und mit gnaden laben All die dich gern getruncken haben Durch dich manchen sturtz namen Wer dich gern trinckt der sprech ouch amen

Nun gesegne dich gott du edels abkuͤlen Die meister auff den hohen stuͤlen Hand dich für ein gesunde artzney [7] Ich mein auch aller bauren kirchwey Wer alls vernicht wenn du nit werst Wiewol du in(n) die beütel laͤrst Und machst auch daß sy leren schirmen Und selber an einander firmen Und auch ir haar mit baͤncken straͤln Wenn sy der grossen trünck nit faͤln Dann man findt manchen groben mann Der dich nit hüpschlich trincken kan Wenn sein flaͤsch ist vol desselben strutzel So faßt er dannocht ein maß in zutzel Wer für dich bitt an bergen und an leyten Die woͤll gott eeren zu allen zeyten Mit barmung und mit gnaden laben All die dich gern getruncken haben Durch dich manchen sturtz namen Wer dich gern trinckt d(er) sprech auch ame(n)

Nun gruͤß dich gott du edles abkhulen Die maister auff den hohen schuelen Haben dich für ein gsunde artzney Du troͤst auch all kindbetterey Es sey dann das in gelts zerrin Sind sie betruͤbt in ihrem sinn Du troͤst all burgr auff den wolwegen Und hilffst in hin in wind und regen Und troͤst die rainen in den klausen Darumb wil ich gern bey dir hausen Dann du bist mir ein lieber gast Manicher hat wedr rhu noch rast Als lang biß er kommet zu dir Nun gruͤß dich gott gehe her zu mir Alles mein leidt weicht von mir ab Wenn ich dein vier maß in mir hab Hernach so hab ich grosse muͤhe Biß ich dich wider bring zu ruhe Du bist mir doch ein suͤsz gespreng Es wehrt aber nit in die leng Doch wer zu lang bey dir will harren Den haltn die meisten fuͤr ein narren Wer dein zuviel auff sich gelegt Der hat sein sinn wol halb verzehrt Wer dich nicht huͤpschlich drincken kan Regiert wol auff der narren wahn [8] Wer dein zuvil an dohren henckt Der hat sein weißheit ausgeschenckt Der stück ich keins an dir wil scheuen Und wil dein lob all tag erneuen Gott mach selig all mann und frauen Die dich an hohen bergen hauen Das inen nimmer laidt geschehe Fahr hin und halt dich in der nehe Ich wil dich all tag wider suchen Solt mich halt weib und kind verfluchen Nun gruͤsz dich got mein lieber trunck Ich war dir holt da ich was jung Auch wil ich nimmer von dir weichen Ich wil dir tag und nacht nachschleichen Und wo du bist do bin ich gern Ich kan wol krausen und becher lern Und kan wol schleichen aus dem glas Das lernet ich do ich jung was Dunckt mich im alter auch sein recht All mein freundt habn dich nie verschmecht Du zeugst an dich als der magnet Mancher zu mittag zu dir geht Und kombt kaum heim zu mitternacht Das habn dein suͤsse zuͤg gemacht Wirffst sie des nachts in dreck darnider Noch gehn sie morgens gern hinwider Suchen grosse freundschafft zu dir Als werstu der recht bruder ir [9] All juden christen und hayden bitten Das gott woͤl beschirmen und beschuͤtzen Den stock und reben da du an hangst Und du so lieblich vor mir brangst Wie moͤcht ich dir dann das versagen Ich mus dich drincken in meinen kragen Gruͤs dich got mein lieber trost Du hast mich offt vom durst erloͤst Du machst mir meine glider keck Und jagst mir all mein sorg hinweg Du machst auch mannichen baͤtler fro Er lig im khot hay oder stro Da trincken soltn sein handt genossen Des herren mildkait war vergossen Das er daraus macht edlen wein Den trincken sie froͤlich ohne pein Bis das sie von einander kamen Jeder tranck sanct johannes namen Etlicher hatt ein trunck gespart Der kam und tranck ein wernhart Gruͤs dich gott alles trancks ein kron Dich fandt von erst ein alter mann Noe der in der archen was Da er dein suͤsse beer ablas Dein suͤsser gschmack in da betrug Under ein stock er sich da schmug Und asz darab suͤsse treibelein Das im sincken wardt sein haͤuptlein [10] Er legt sich nider und was so wreig Er het ain pock der im nach schleich Der gundt auch von der reben prossen Das er kund weder gehen noch hossen Du betrogst den herren und pock Das im entwichen was sein rock Und man herr noe sach die scham Er hat drey suͤn der ein hieß cham Der decket auff sein vatter blos Und zaigt im spott sein bruͤdern das Wein du hast vil wunders thon Ein heiliger bapst der hieß urban Dem thetstu auch ein schabernack Er hat dich truncken auff ein tag Das er drey sünd darein erkoß Abr gottes gnade was so gros Das er im gabe die hulde sein Darumb sprich ich du edler wein Ich wil mein taͤg mit dir vollenden Du kanst mir al mein trauren wenden[2]

Anmerkungen

  1. Transkriptionsrichtlinien: Abkürzungen werden in () aufgelöst; Nachträge werden gekennzeichnet (\von unten/, /von oben\, |von der Seite|); moderne Unterscheidung von u, v, w; Moderne Unterscheidung von i, j; Vereinheitlichung unterschiedlicher s-Formen zu s, Beibehaltung von ß; grundsätzliche Kleinschreibung, Großschreibung nur bei Versmarkierung beibehalten (und ggf. vereinheitlicht); Weglassen von Interpunktion; ggf. Einfügen von Zeilenumbrüchen bei Versgrenzen; ӱ → y; ë → e.
  2. Es folgt auf derselben Seite "ENDE" und danach noch ein Nachspruch: "O wein o wein du edler gschmack / Zeuchst mir die kleider von dem nack / O wein o wein du edle schmeck / du machst vil hurn und bettljeck".