Das heiße Eisen (Der Stricker)

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Das heiße Eisen

AutorIn Der Stricker
Entstehungszeit Ca. 1220-1250 (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
Entstehungsort Österreich? (Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 1020)
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien ÖNB: Cod. 2705, 26va-27vb [1]
Trento: Ohne Signatur [Fragment]
Heidelberg, UB: Cpg 341, 268ra-269rb [2]
Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 275ra-276rb [3]
Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Bibliothek: Cod. 54, 13r-15v
Römhild, Stadt- und Stiftskirche: Ohne Signatur, 1ra-2rb [Fragment]
Wien, ÖNB. Cod. 2885, 34vb-36rb [4]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 23va-24va
Dresden, Landesbibliothek: Mscr. M 68, 5vb-6vb [5]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I, S. 37-50
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 44-55
Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers, Band 2, S. 218-230
Rosenhagen, Gustav (Hg.): Mären von dem Stricker, S. 16-22
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 2, S. 373-378
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 57-62
Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters, S. 60-64
Grubmüller, Klaus (Hg.): Novellistik des Mittelalters, S. 44-55
Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone, S. 650-654
Forschung Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 24, 56, 66, 90, 143, 269, 278; Heiser, Ines: Wunder und wie man sie erklärt, S. 171-173; Holznagel, Franz-Joseph: Gezähmte Fiktionalität, S. 50; Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker, S. 18, 160

Inhalt

Eine Frau fordert von ihrem Mann einen gottesgerichtlichen Beweis seiner Treue: er soll das heiße Eisen tragen. Er willigt ein, lässt aber bei der Probe einen Holzspan, den er zuvor im Ärmel versteckt hatte, unbemerkt in seine Hand gleiten und trägt darauf das glühende Eisen unversehrt mehr als sechs Schritte. Nun jedoch fordert er von ihr den gleichen Beweis, dem sie sich mit wortreichen Beteuerungen zu entziehen versucht. Als er bei seiner Forderung beharrt, bittet sie ihn, ihr in Ansehung der allgemein bekannten weiblichen Schwäche zunächst einen Liebhaber, dann zwei weitere und schließlich nochmals drei Buhler „nachzulassen", für die sie ihm beiseite gebrachtes Geld anbietet. Der Mann erlässt ihr diese Fehltritte, dann aber muss sie das Eisen aufheben. Sie verbrennt sich jämmerlich ihre Hand und muss den Zorn ihres Mannes erfahren.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 524)