Die zwei Beichten B

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Die zwei Beichten B

AutorIn Anon.
Entstehungszeit Spätestens 3. Viertel 15. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung München, BSB: Cgm 714, 209av-214v [1]
Ausgaben Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, S. 268-273
Übersetzungen
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 103, 133, 200; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 116f., 134, 150; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 65, 96, 276; Frosch-Freiburg, Frauke: Schwankmären und Fabliaux, S. 217f.; Koch, Elke/Nowakowski, Nina: Sprechen in Kurzerzählungen; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 299, 304f.; Malm, Mike: Die zwei Beichten B; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 115f., 174, 260; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 259; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 81 A. 21, 236

Inhalt

Ein Bauer hat eine schöne Frau. Eines Tages macht sie den Vorschlag, sie wollten sich gegenseitig die Beichte hören. Auf die Frage des Mannes, ob sie nie einem anderen zu Willen gewesen sei, bekennt die Frau nacheinander ihre Verfehlungen mit dem Dorfhirten, mit dem Boten des Herrn, mit dem Pfarrer, dem Richter, dem Gutsverwalter, dem Küchenmeister, dem alten Hirten, dem Sohn des Nachbarn, dem Mesner, aber jedesmal hat sie eine Ausrede, sie habe es nur im Interesse des Mannes getan. So fällt denn die Buße denkbar milde aus. Nun kommt der Mann an die Reihe. Er hat einmal die Magd an der Hand gefasst und dabei Lust empfunden. Und so sieht seine Buße aus: er soll sich die Hand abschlagen, nach Rom wallfahrten und nackt mit Ruten gegeißelt werden. Als er sich demütig dareinschickt, wird er von seiner Frau begnadigt und im namen des Vaters, Sohnes und heiligen Geistes absolviert.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 446)