Drei listige Frauen D (Hans Sachs): Unterschied zwischen den Versionen
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==Synopse der drei Fassungen== | |||
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|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Fassung a<ref>Zitiert nach [[Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs]], Nr. 109, Band 1, S. 309-311.</ref> | |||
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Fassung b<ref>Zitiert nach </ref> | |||
|style="border-width: 1px 1px 5px 1px"|Fassung c<ref>Zitiert nach </ref> | |||
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Die drey frawen mit dem porten. | |||
Uf einem weg drey frawen frey<br /> | |||
Fuenden ein porten alle drey.<br /> | |||
Nuen wolt ide den porten hon,<br /> | |||
erst sprach: "Welche iren man<br /> | |||
aller sersten mag petoeren,<br /> | |||
Der selben sol der port gehoeren."<br /> | |||
Die sach war schlecht. Die erst haim lieff,<br /> | |||
Fand, das ir mon dort lag und schlieff,<br /> | |||
Rues und saffran sie im an straich<br /> | |||
Und macht in allen schwarcz und plaich,<br /> | |||
Weckt in, schray: "O, ich pin vertorben;<br /> | |||
Mein lieber man, dw pist gestorben."<br /> | |||
Sie trug im ainen spiegel dar.<br /> | |||
Als er so plaich und doetlich war,<br /> | |||
Schwig er zbd rett kain wort darwider,<br /> | |||
Er het sich erst geleget nider,<br /> | |||
Die nacht war gsessen pey dem wein,<br /> | |||
Sich vol geluffen wie ein schwein.<br /> | |||
Sie neet in ein; als es wolt dagen,<br /> | |||
Wurd er in die kirchen getragen.<br /> | |||
Die ander fraw ging haim zw hand,<br /> | |||
Iren man sie auch schlaffent fand,<br /> | |||
Der nachtz stuedvol gewesen war.<br /> | |||
Wie pald sie im ein platten schar,<br /> | |||
Sprach: "Herr, stet auf! vor allen dingen<br /> | |||
Dem Kuenczen muest ir selmes singen."<br /> | |||
Er sprach: "Ersichst mich fur ain pfaffen?"<br /> | |||
Sie sprach: "Herr, thueet nit lang umb gaffen!<br /> | |||
Er grieff die platen auf dem kopf,<br /> | |||
In sagrer ging der folle dropf,<br /> | |||
Der platen halb unkentlich war,<br /> | |||
Legt sich an, ging uber altar,<br /> | |||
Die drite fraw auch haim hin lieff,<br /> | |||
Fand, das ir man vol war und schlieff.<br /> | |||
Sie weckt in, spieb in paide hendt,<br /> | |||
Strich im die ueber seine lendt,<br /> | |||
Gleich sams die federn im abstrich:<br /> | |||
"Dw folle saw, wie hastw dich,"<br /> | |||
Sprachs, "in klaidern geschwellet nider?<br /> | |||
Ste auf, ge in die kirchen wider!<br /> | |||
Dein nachtpawr Kuenczen wirt man psingen."<br /> | |||
Er sprach: "Was sagstw von den dingen?<br /> | |||
Sol ich nachet int kirchen gon?"<br /> | |||
Sie sprach: "Hast doch dein klaider on,<br /> | |||
Dw folle saw, has nit abzogen."<br /> | |||
So ging der drit man hin petrogen.<br /> | |||
Als man zw opfern anefing,<br /> | |||
Der nackat auch gen opfer ging,<br /> | |||
Doch ging er seines pewtels irr,<br /> | |||
Er sucht, griff im selb an das gschirr.<br /> | |||
Der pfaff sach dis und sprach: "Dw narr,<br /> | |||
Gestw den nackat in die pfarr?"<br /> | |||
Der nackat sprach: "Was machtw hie?<br /> | |||
Dw lernst doch kain puchstaben nie."<br /> | |||
Der dor dieser nerrischen sachen<br /> | |||
Fing auf der par lawt an zw lachen.<br /> | |||
Der pfaff den nackatn pey der hant<br /> | |||
Fuert, da er auch den doten fant.<br /> | |||
All drey sie wider gings zuem wein.<br /> | |||
Welcher frawen der port sol sein,<br /> | |||
Gieb ich euech, maister und geselen,<br /> | |||
In der sach ein urtail zu fellen. | |||
Anno salutis 1548, am 7 tag Nouembris. | |||
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[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] | ||
[[Kategorie:Quelle Narratives Meisterlied]] | [[Kategorie:Quelle Narratives Meisterlied]] |
Version vom 3. Februar 2023, 21:37 Uhr
Drei listige Frauen D | |
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AutorIn | Hans Sachs |
Entstehungszeit | 07.11.1548 (Fassung a) 17.09.1548 (Fassung b) 11.03.1551 (Fassung c) |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | |
Ausgaben | Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs, Nr. 109, Band 1, S. 309-311 (Fassung a) Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs, Nr. 525, Band 4, S. 422-424 (Fassung b) Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs, Nr. 708, Band 5, S. 166-168 (Fassung c) |
Übersetzungen | |
Forschung | Raas, Francis: Die Wette der drei Frauen |
Synopse der drei Fassungen
Fassung a[1] | Fassung b[2] | Fassung c[3] |
Die drey frawen mit dem porten. Uf einem weg drey frawen frey Anno salutis 1548, am 7 tag Nouembris. |
- ↑ Zitiert nach Goetze, Edmund/Drescher, Carl (Hg.): Sämtliche Fabeln und Schwänke von Hans Sachs, Nr. 109, Band 1, S. 309-311.
- ↑ Zitiert nach
- ↑ Zitiert nach