Heinrich von Kempten (Konrad von Würzburg): Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Heinrich von Kempten; Heinrich von Kempten und des Kaisers Bart; Otte mit dem Barte<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| namen              = Heinrich von Kempten; Heinrich von Kempten und des Kaisers Bart; Kaiser Otto und Heinrich von Kempten; Otte mit dem Barte<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| autorin            = Konrad von Würzburg<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
| autorin            = Konrad von Würzburg<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
| entstehungszeit    = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
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| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
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| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| auftraggeberin    = Der von Tiersberg<!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| überlieferung      = Heidelberg, UB: Cpg 341, 241ra-246ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 242ra-247va [http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]<br />Heidelberg, UB: Cpg 395, 92vb-98vb [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg395]<br />Bristol, Privatbesitz August Closs: 1ra [Fragment]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 205va-213vb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 84vb-88vb<br />Wien, ÖNB: Cod. 10100a, 17v-23v [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2756613.xml&dvs=1542145486509~998&locale=de&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| überlieferung      = Heidelberg, UB: Cpg 341, 241ra-246ra [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 242ra-247va [http://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]<br />Heidelberg, UB: Cpg 395, 92vb-98vb [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg395]<br />Bristol, Privatbesitz August Closs: 1ra [Fragment]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 205va-213vb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 84vb-88vb<br />Wien, ÖNB: Cod. 10100a, 17v-23v [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2756613.xml&dvs=1542145486509~998&locale=de&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter]], S. 204-253<br />[[Schröder, Edward (Hg.): Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg. I]]<br />[[Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen]], S. 164-215<br />[[Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere]], S. 6-49<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 1, S. 63-83<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 3, 7, 67, 86f., 100, 143, 163, 165, 222, 247, 249, 256, 278; [[Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter]], S. 204-253<br />[[Hoffmann, Werner: Wan manheit unde ritterschaft/diu zwei diu tiurent sere]]; [[Schröder, Edward (Hg.): Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg I]], 41-68<br />[[Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen]], S. 164-215<br />[[Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere]], S. 6-49<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 1, S. 63-83<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 329-351<br />[[Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter]], S. 204-253<br />[[Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen]], S. 164-215<br />[[Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere]], S. 6-49<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 329-351<br />[[Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter]], S. 204-253<br />[[Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen]], S. 164-215<br />[[Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere]], S. 6-49<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 109f., 192f., 207, 213, 256f.; [[Brall, Helmut: Geraufter Bart und nackter Retter]]; [[Dobozy, Maria: Der Alte und der Neue Bund in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Fischer, Hubertus/Völker, Paul-Gerhard: Konrad von Würzburg: ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 155; [[Heitzmann, Daniela: Blick – Affekt – Handlung]]; [[Kellner, Beate: Der Ritter und die nackte Gewalt]]; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 13, 68, 71; [[Neudeck, Otto: Erzählen von Kaiser Otto]]; [[Röhrich, Lutz: ‚Kaiser Otto’ oder ‚Heinrich von Kempten’?]]; [[Röll, Walter: Zum ‚Heinrich von Kempten’ von Konrad von Würzburg]]; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 7, 19, 33, 89, 95, 97; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 179-206, 231f., 239, 247, 249; [[Schnyder, André: Beobachtungen und Überlegungen zum ‚Heinrich von Kempten’ Konrads von Würzburg]]; [[Schnyder, André: Konrad von Würzburg, Kaiser Otto und Heinrich von Kempten]]; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 23, 25, 170, 191, 202; [[Turner-Wallbank, Rosemary: Tradition und Innovation in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters]], S. 125-154; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 109f., 192f., 207, 213, 256f.; [[Blamires, David: Konrad von Würzburg’s Verse ‚Novellen’]]; [[Brall, Helmut: Geraufter Bart und nackter Retter]]; [[Brandt, Rüdiger: Konrad von Würzburg]]; [[Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1987 – 1996]]; [[Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1997 - 2008]]; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 16; [[Dobozy, Maria: Der Alte und der Neue Bund in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Fischer, Hubertus/Völker, Paul-Gerhard: Konrad von Würzburg: ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 155; [[Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern]], S. 476; [[Heitzmann, Daniela: Blick – Affekt – Handlung]]; [[Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters]], S. 63; [[Kellner, Beate: Der Ritter und die nackte Gewalt]]; [[Kellner, Beate: Zur Kodierung von Gewalt in der mittelalterlichen Literatur am Beispiel von Konrads von Würzburg Heinrich von Kempten]]; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 13, 68, 71; [[Neudeck, Otto: Erzählen von Kaiser Otto]]; [[Palmer, Nigel F./Schiewer, Hans-Jochen: Literarische Topographie des deutschsprachigen Südwesten im 14. Jahrhundert]], S. 184-191; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 74; [[Röhrich, Lutz: ‚Kaiser Otto’ oder ‚Heinrich von Kempten’?]]; [[Röll, Walter: Zum ‚Heinrich von Kempten’ von Konrad von Würzburg]]; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 42, 104, 108, 132-135, 139; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 7, 19, 33, 89, 95, 97; [[Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz]], S. 179-206, 231f., 239, 247, 249; [[Schnyder, André: Beobachtungen und Überlegungen zum ‚Heinrich von Kempten’ Konrads von Würzburg]]; [[Schnyder, André: Konrad von Würzburg, Kaiser Otto und Heinrich von Kempten]]; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 23, 25, 170, 191, 202; [[Turner-Wallbank, Rosemary: Tradition und Innovation in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’]]; [[Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters]], S. 125-154; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Turner-Wallbank, Rosemary: Tradition und Innovation in Konrads von Würzburg 'Heinrich von Kempten']]; [[Zacke, Birgit: Die Gelegenheit beim Schopfe packen]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 236<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
===Narratio===
Kaiser Otto, der, wenn er bei seinem Barte schwor, diesen Schwur auch unwiderruflich erfüllte, feiert einst mit seinem Hofe in Bamberg das Osterfest.
Dorthin kommt auch der Sohn des Herzogs von Schwaben mit seinem Erzieher,
Heinrich von Kempten. Als während der Festmesse die kaiserliche Tafel gedeckt
wird, nimmt der Knabe ein Stück Brot vom Tisch und wird dafür ungeachtet
seines hohen Ranges vom Truchseß blutig geschlagen. Heinrich ist darüber so
aufgebracht, daß er den Truchseß erschlägt. Man berichtet dem Kaiser, und
dieser schwört in höchstem Zorn, Heinrich solle die Tat mit dem Leben bezahlen. In seiner Not packt der Bedrohte den Kaiser beim Bart, reißt ihn nieder
und zwingt ihn - das Messer an der Kehle -, ihn ungefährdet ziehen zu lassen.
Zehn Jahre später muß Heinrich auf Befehl seines Dienstherrn, des Abts von
Kempten, dem Kaiser in Apulien Heerfolge leisten. Im Feldlager hält er sich
aus Furcht vor der Rache des Kaisers abseits. Als er eines Tages im Badezuber
sitzt, wird er Zeuge, wie der Kaiser in einen gefährlichen Hinterhalt gerät. Ohne
sich zu besinnen, ergreift er seine Waffen und jagt, nackt wie er ist, die Feinde
in die Flucht. Von seinem Gefolge erfährt der Kaiser den Namen seines Retters.
Er läßt ihn vor sich kommen, und, nachdem er ihn zuerst durch gespielten Zorn
erschreckt hat, verzeiht er ihm seine frühere Tat und beschenkt ihn reich. -
===Epimythion===
Tapferkeit und ritterliche Gesinnung bringen einem Mann Ruhm
und Ansehen. Nennung des Auftraggebers: der von Tiersberg; Verfassersignatur.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 489)
== Rezeption ==
1853 veröffentlicht Ludwig Storch ein [[Storch, Ludwig: Otto der Große und Heinrich von Kempten|Gedicht]] über Heinrich von Kempten in der Gartenlaube.


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]

Aktuelle Version vom 13. August 2023, 00:49 Uhr

Heinrich von Kempten; Heinrich von Kempten und des Kaisers Bart; Kaiser Otto und Heinrich von Kempten; Otte mit dem Barte

AutorIn Konrad von Würzburg
Entstehungszeit
Entstehungsort
AuftraggeberIn Der von Tiersberg
Überlieferung Heidelberg, UB: Cpg 341, 241ra-246ra [1]
Cologny, Fondation Martin Bodmer: Cod. Bodmer 72, 242ra-247va [2]
Heidelberg, UB: Cpg 395, 92vb-98vb [3]
Bristol, Privatbesitz August Closs: 1ra [Fragment]
Wien, ÖNB. Cod. 2885, 205va-213vb [4]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 84vb-88vb
Wien, ÖNB: Cod. 10100a, 17v-23v [5]
Ausgaben Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 3, 7, 67, 86f., 100, 143, 163, 165, 222, 247, 249, 256, 278; Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 204-253
Hoffmann, Werner: Wan manheit unde ritterschaft/diu zwei diu tiurent sere; Schröder, Edward (Hg.): Kleinere Dichtungen Konrads von Würzburg I, 41-68
Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen, S. 164-215
Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere, S. 6-49
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 63-83
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 329-351
Gernentz, Hans Joachim (Hg.): Der Schwanritter, S. 204-253
Schröder, Edward/Miklautsch, Lydia (Hg.): Konrad von Würzburg: Das Herzmaere und andere Verserzählungen, S. 164-215
Schröder, Edward/Rölleke, Heinz (Hg.): Konrad von Würzburg: Heinrich von Kempten - Der Welt Lohn - Das Herzmaere, S. 6-49
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 109f., 192f., 207, 213, 256f.; Blamires, David: Konrad von Würzburg’s Verse ‚Novellen’; Brall, Helmut: Geraufter Bart und nackter Retter; Brandt, Rüdiger: Konrad von Würzburg; Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1987 – 1996; Brandt, Rüdiger: Literatur zu Konrad von Würzburg 1997 - 2008; Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages, S. 16; Dobozy, Maria: Der Alte und der Neue Bund in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’; Fischer, Hubertus/Völker, Paul-Gerhard: Konrad von Würzburg: ‚Heinrich von Kempten’; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 155; Grubmüller, Klaus: Erzählen und Überliefern, S. 476; Heitzmann, Daniela: Blick – Affekt – Handlung; Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters, S. 63; Kellner, Beate: Der Ritter und die nackte Gewalt; Kellner, Beate: Zur Kodierung von Gewalt in der mittelalterlichen Literatur am Beispiel von Konrads von Würzburg Heinrich von Kempten; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 13, 68, 71; Neudeck, Otto: Erzählen von Kaiser Otto; Palmer, Nigel F./Schiewer, Hans-Jochen: Literarische Topographie des deutschsprachigen Südwesten im 14. Jahrhundert, S. 184-191; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 74; Röhrich, Lutz: ‚Kaiser Otto’ oder ‚Heinrich von Kempten’?; Röll, Walter: Zum ‚Heinrich von Kempten’ von Konrad von Würzburg; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 42, 104, 108, 132-135, 139; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 7, 19, 33, 89, 95, 97; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 179-206, 231f., 239, 247, 249; Schnyder, André: Beobachtungen und Überlegungen zum ‚Heinrich von Kempten’ Konrads von Würzburg; Schnyder, André: Konrad von Würzburg, Kaiser Otto und Heinrich von Kempten; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 23, 25, 170, 191, 202; Turner-Wallbank, Rosemary: Tradition und Innovation in Konrads von Würzburg ‚Heinrich von Kempten’; Wagner, Silvan: Gottesbilder in höfischen Mären des Hochmittelalters, S. 125-154; Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen; Turner-Wallbank, Rosemary: Tradition und Innovation in Konrads von Würzburg 'Heinrich von Kempten'; Zacke, Birgit: Die Gelegenheit beim Schopfe packen; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 236

Inhalt

Narratio

Kaiser Otto, der, wenn er bei seinem Barte schwor, diesen Schwur auch unwiderruflich erfüllte, feiert einst mit seinem Hofe in Bamberg das Osterfest. Dorthin kommt auch der Sohn des Herzogs von Schwaben mit seinem Erzieher, Heinrich von Kempten. Als während der Festmesse die kaiserliche Tafel gedeckt wird, nimmt der Knabe ein Stück Brot vom Tisch und wird dafür ungeachtet seines hohen Ranges vom Truchseß blutig geschlagen. Heinrich ist darüber so aufgebracht, daß er den Truchseß erschlägt. Man berichtet dem Kaiser, und dieser schwört in höchstem Zorn, Heinrich solle die Tat mit dem Leben bezahlen. In seiner Not packt der Bedrohte den Kaiser beim Bart, reißt ihn nieder und zwingt ihn - das Messer an der Kehle -, ihn ungefährdet ziehen zu lassen. Zehn Jahre später muß Heinrich auf Befehl seines Dienstherrn, des Abts von Kempten, dem Kaiser in Apulien Heerfolge leisten. Im Feldlager hält er sich aus Furcht vor der Rache des Kaisers abseits. Als er eines Tages im Badezuber sitzt, wird er Zeuge, wie der Kaiser in einen gefährlichen Hinterhalt gerät. Ohne sich zu besinnen, ergreift er seine Waffen und jagt, nackt wie er ist, die Feinde in die Flucht. Von seinem Gefolge erfährt der Kaiser den Namen seines Retters. Er läßt ihn vor sich kommen, und, nachdem er ihn zuerst durch gespielten Zorn erschreckt hat, verzeiht er ihm seine frühere Tat und beschenkt ihn reich. -

Epimythion

Tapferkeit und ritterliche Gesinnung bringen einem Mann Ruhm und Ansehen. Nennung des Auftraggebers: der von Tiersberg; Verfassersignatur.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 489)

Rezeption

1853 veröffentlicht Ludwig Storch ein Gedicht über Heinrich von Kempten in der Gartenlaube.