Scheuer, Hans-Jürgen: Das Martiniloben: Unterschied zwischen den Versionen

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== Zitation ==
== Zitation ==


Scheuer, Hans-Jürgen: Das Martiniloben. In: Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan (Hrsg.): Prägnantes Erzählen, Oldenburg 2019 (Brevitas 1 –BmE Sonderheft)(online). (https://doi.org/10.25619/BmE2019357) [https://ojs.uni-oldenburg.de/ojs/index.php/bme/article/view/57]
Scheuer, Hans-Jürgen: Das Martiniloben. Zur Prägnanz der Heiligenvita beim Stricker und bei Boccaccio. In: Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan (Hg.): Prägnantes Erzählen, Oldenburg 2019 (Brevitas 1 –BmE Sonderheft [https://doi.org/10.25619/BmE2019357 online]), S. 293-318


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==


"Hans Jürgen Scheuer orientiert sich an Abi Warburgs Pathos-Formel und exemplifiziert sie an der »Martinsnacht« als prägnante Spannung zwischen Bekleidetheit und Nacktheit." ([[Wagner, Silvan/Dimpel, Friedrich Michael: Prägnante Kleinepik - eine Einleitung]]. In: Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan (Hrsg.): Prägnantes Erzählen, Oldenburg 2019 (Brevitas 1 –BmE Sonderheft)(online).)
In meinen folgenden Ausführungen zu den legendarischen Transformationen und schwankförmigen Inversionen Martins von Tours entwickle ich ein Modell von Prägnanz in kurzen Erzählungen, in denen – nach dem Muster der antiken Vita – kompiliertes Material derart um eine mirakulöse Situation arrangiert und kombiniert wird, dass auch da der spezifische, mit Martins Sprechen und gestischem Handeln verknüpfte Heiligkeitstypus zum Vorschein kommt, wo der Protagonist der Erzählung wie in Strickers ›Martinsabend‹ oder in Boccaccios erster Novelle aus dem ›Decameron‹ den herkömmlichen Erwartungen am einen Heiligen nicht ferner stehen könnte. Ermöglicht wird eine solche Insistenz des Heiligen in der Imagination des Erzählten durch die Wirkung einer wiederkehrenden und wiedererkennbaren Pathosformel, die im Falle Martins sich aus der Konfiguration widersprüchlicher Haltungen (Christ/Soldat; Eremit/Bischof) unter einer doppelt gerichteten Gebärde ergibt: der Bedeckung (des nackten Bettlers) und der Entblößung (des unberührten Tugendkleides).


== Abstract ==
([https://doi.org/10.25619/BmE2019357 Abstract])


"In meinen folgenden Ausführungen zu den legendarischen Transformationen und schwankförmigen Inversionen Martins von Tours entwickle ich ein Modell von Prägnanz in kurzen Erzählungen, in denen – nach dem Muster der antiken Vita – kompiliertes Material derart um eine mirakulöse Situation arrangiert und kombiniert wird, dass auch da der spezifische, mit Martins Sprechen und gestischesm Handeln verknüpfte Heiligkeitstypus zum Vorschein kommt, wo der Protagonist der Erzählung wie in Strickers ›Martinsabend‹ oder in Boccaccios erster Novelle aus dem ›Decameron‹ den herkömmlichen Erwartungen am einen Heiligen nicht ferner stehen könnte. Ermöglicht wird eine solche Insistenz des Heiligen in der Imagination des Erzählten durch die Wirkung einer wiederkehrenden und wiedererkennbaren Pathosformel, die im Falle Martins sich aus der Konfiguration widersprüchlicher Haltungen (Christ/Soldat; Eremit/Bischof) unter einer doppelt gerichteten Gebärde ergibt: der Bedeckung (des nackten Bettlers) und der Entblößung (des unberührten Tugendkleides)." (https://ojs.uni-oldenburg.de/ojs/index.php/bme/article/view/57)
== Behandelte Kleinepik ==


*[[Die Martinsnacht (Der Stricker)]]


[[Kategorie:Forschung Kleinepik allgemein]]
[[Kategorie:Forschung Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Forschung Schwank]]

Version vom 11. März 2021, 17:51 Uhr

Zitation

Scheuer, Hans-Jürgen: Das Martiniloben. Zur Prägnanz der Heiligenvita beim Stricker und bei Boccaccio. In: Dimpel, Friedrich Michael/Wagner, Silvan (Hg.): Prägnantes Erzählen, Oldenburg 2019 (Brevitas 1 –BmE Sonderheft online), S. 293-318

Beschreibung

In meinen folgenden Ausführungen zu den legendarischen Transformationen und schwankförmigen Inversionen Martins von Tours entwickle ich ein Modell von Prägnanz in kurzen Erzählungen, in denen – nach dem Muster der antiken Vita – kompiliertes Material derart um eine mirakulöse Situation arrangiert und kombiniert wird, dass auch da der spezifische, mit Martins Sprechen und gestischem Handeln verknüpfte Heiligkeitstypus zum Vorschein kommt, wo der Protagonist der Erzählung wie in Strickers ›Martinsabend‹ oder in Boccaccios erster Novelle aus dem ›Decameron‹ den herkömmlichen Erwartungen am einen Heiligen nicht ferner stehen könnte. Ermöglicht wird eine solche Insistenz des Heiligen in der Imagination des Erzählten durch die Wirkung einer wiederkehrenden und wiedererkennbaren Pathosformel, die im Falle Martins sich aus der Konfiguration widersprüchlicher Haltungen (Christ/Soldat; Eremit/Bischof) unter einer doppelt gerichteten Gebärde ergibt: der Bedeckung (des nackten Bettlers) und der Entblößung (des unberührten Tugendkleides).

(Abstract)

Behandelte Kleinepik