Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein
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Zitation
Götze, Alfred (Hg.): Ein hübscher Spruch von dem edlen Wein. Mit einer Einleitung über die Weingrüße. Zwickau 1912
Beschreibung
Faksimileausgabe des gleichnamigen Drucks von Weingrüßen (Georg Wachter, Nürnberg 1530, VD16 H 5686, Sigle d4) mit einer Einleitung.
Inhalt
- Analog zu politischen und Sprachgrenzen, bestimmen auch Geschmacksgrenzen Deutschland. Ein Beispiel dafür ist der Main. (3f.)
- Die Wein-Bier-Grenze verschiebt sich zugunsten des Bieres, wobei dieser Prozess etwa mit dem 30-jährigen Krieg eingesetzt hat. (4f.)
- Im Mittelalter wurde in Köln, Xanten, Westfalen, Mark Brandenburg, Mecklenburg und Posen Wein angebaut und getrunken, was mit der Klimaverschlechterung und mit dem Weinhandel der Hanse zurückging. (5)
- Zechlieder sind bis ins 16. Jahrhundert vor allem Weinlieder. (5)
- Der Hübsche Spruch von dem edlen Wein ist von Georg Wachter in Nürnberg gedruckt (Nachweis über die Drucktypen), was bedeutet, dass er um 1530 gedruckt wurde (parallel zu den anderen überlieferten Drucken Wachters) und dass sie sicherlich kein Original sind, da Wachter Nachdrucke herstellt. (6)
- An drei Stellen im Spruchgedicht wiederholt sich „Nun grüß dich Gott“, wodurch vier Weingrüße unterscheidbar sind. (6f.)
- Die Weingrüße gehen zurück auf die durch Haupt [D] und Weller [d2] bereits mitgeteilten Weingrüße. (7-9)
- In Anordnung stehen diese beiden Quellen gemeinsam gegen Wachters Druck, was jedoch nicht bedeutet, dass sie zwei Zweige einer Überlieferung sind. (9)
- In Wachters Druck schlägt sich die „Kluft mündlicher Überlieferung“ nieder: Die Abfolge Gruß-Segen ist zerstört, alle Grüße bei Wachter (außer dem ersten) enthalten Material aus verschiedenen Weinsegen. „Solcher Verwirrung werden wir gerecht allein durch die Annahme, daß sich im Gedächtnis von Wachters Gewährsmann Zeilen verschiedener Herkunft zusammengeschoben haben, weil sie inhaltlich verwandt waren, zu einer Zeit, in der die Grenze zwischen Gruß und Segen schon verblaßt war“. (10f.)
- Verwandtschaft im Einzelnen: „85 mal in den vergleichbaren 88 Versen gehen Haupt und Weller auseinander, 47 mal steht Wachter zu Haupt, 30 mal zu Weller, 8 mal sucht jeder eigene Wege.“ Immer ist der gemeinsame Text das Original: „Wachter und Haupt behalten gegen Weller recht, Wachter und Weller gegen Haupt“. (11)
- Begriffserklärungen. (14-18)