Haas, Norbert: Trinklieder des deutschen Spätmittelalters

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Zitation

Haas, Norbert: Trinklieder des deutschen Spätmittelalters. Philologische Studien an Hand ausgewählter Beispiele. Göppingen 1991

Beschreibung

Studien u.a. zum Weingruß.

Inhalt

Bislang sind lediglich die Passagen zum Weingruß systematisch erfasst.

  • Die These, dass die Weingrüße Parodien auf Mariengrüße darstellen, ist nicht verifizierbar; ggf. liegt eine Analogiebildung vor, die aber auch zu Liebesgrüßen und Liebesbriefen besteht. (211)
  • Die Abfolge Gruß – Segen ist eine rhetorische Entsprechung zu Begrüßung und Verabschiedung (211): „Die spezifische Form von Begrüßung und Verabschiedung des Weines als Gruß und Segen im Weinlob gehört zu den auffälligsten Erscheinungen der spätmittelalterlichen Trinkliteratur überhaupt und harrt noch immer einer hinreichenden Ausdeutung.“ (212)
  • Im Vergleich zu Der Weinschwelg ist die Sprache nicht mehr höfisch: „Vokabular und Formelgut des Minnesangs wie der höfischen Dichtung überhaupt sind einer im lexikalischen Bestand erweiterten, unverblümten und bisweilen drastisch-direkten Ausdrucksweise gewichen“. (212)
  • “Einzelne Partien [...] stehen der Obszönrede und der grobianischen Dichtung nahe; andere tragen schwankartige Züge und lassen Beziehungen zu Einzelepisoden aus der Mären- und Volksbuchüberlieferung erkennen; wiederum andere sind geprägt von Motiven und sprachlichen Wendungen der zeitgenössischen Liebeslyrik.“ (213)
  • Viele Anhaltspunkte verweisen auf die stadtbürgerliche Sphäre, in der die Weingrüße entstanden sind. (213f.)