Klage über die Geliebte E (B32)
Klage über die Geliebte E (B32); Der Minnegerende | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Frühes 15. Jhd. |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Karlsruhe, Landesbibliothek: Cod. Donaueschingen 104, 258vb |
Ausgaben | |
Übersetzungen | |
Forschung | Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 56; Malm, Mike: Der Minnegerende |
Inhalt
Diese Minnerede besteht aus gedanklich nur lose verbundenen Reimpaarversen, die – mit wenigen Ausnahmen – anaphorisch je mit ›Ich‹ beginnen: Jch bin, Jch han, Jch lid, Jch acht usw. Eine Gliederung ist kaum möglich. Vorherrschendes Thema ist das Liebesleid, das von der Untreue der Dame verursacht wird (3), die der Sprecher einmal auch anspricht (Apostrophe in V. 23f.). Weitere Auffälligkeiten: – der Selbstbehauptungswille des Sprechers: Er sei frei wie der Vogel auf dem Zweig und sei ›frisch und unverzagt‹ (27); – die mehrfach und uneinheitlich gebrauchte Jagdmetaphorik: Er will jagen, aber die Spur niemandem verraten, er selbst ist ein wilder Hirsch, der von fremdartigen Bildern gejagt wird, und kennt niemanden, der ihn jagt; – die Erwähnung des (Anfangs)Buchstaben E (der Geliebten), den er in seinem Herzen begraben will; – die Genitivmetapher Flöhe des Jammers; – die Sentenz (?): Man soll erkennen, wie immer einer den anderen ›bescheißt‹.