Liebesklage (B71)
Liebesklage (B71) | |
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AutorIn | Anon. |
Entstehungszeit | Überlieferung 2. Hälfte 15. Jhd. |
Entstehungsort | |
AuftraggeberIn | |
Überlieferung | Stuttgart, Landesbibliothek: Poet. et phil. 4° 69, 202r-203r |
Ausgaben | Schulz-Grobert, Jürgen: Deutsche Liebesbriefe in spätmittelalterlichen Handschriften, S. 242f. |
Übersetzungen | |
Forschung | Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 125f.; Schulz-Grobert, Jürgen: Deutsche Liebesbriefe in spätmittelalterlichen Handschriften, 220 |
Inhalt
Der Sprecher richtet sich an die Geliebte: Der Anblick ihres Gesichts habe sich ihm eingeprägt, was ihn von allem Schmerz befreit habe. Die Liebe, die er ihr beständig sende, sei nicht in Worten zu fassen (Unsagbarkeitstopos). Er müsse, was er auch tue, liebevoll an sie denken. Er beklagt, das meiden ye geborn wart (20), da es ihm besonderen Herzschmerz zufüge. Er hofft, dass sie seine Treue und sein Verlangen wahrnehme und seine Not beende – auch, weil er ihr bis an sein Ende treu ergeben sei. Könnte er sein eigenes Herz sehen, wie es in ihr verborgen liegt (Herz bei der Dame), wäre er von allen Sorgen befreit. Er bittet die Geliebte nochmals, sein Verlangen und seine treue Ergebenheit als knecht […] verdinget ane zill (44f.) (Leibeigenschaft) anzuerkennen. Er schließt mit einer Segensbitte: Gott solle sie stärken und sie vor allem Schaden behüten.
(Klingner, Jacob/Lieb, Ludger: Handbuch Minnereden, S. 125f.)