Die Linde und der Dorn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Brevitas Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 5: Zeile 5:
| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| auftraggeberin    = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"-->
| überlieferung      = Wien ÖNB: Cod. 2705, S. 161ab [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2242777.xml&dvs=1542210433041~572&locale=de&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />München, UB: 2° Cod. ms. 731, 77d [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| überlieferung      = Wien ÖNB: Cod. 2705, S. 161ab [https://manuscripta.at/hs_detail.php?ID=11811]<br />München, UB: 2° Cod. ms. 731, 77d [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele]], S. 321-323<br />[[Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer]], S. 5-7<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele]], S. 321-323<br />[[Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer]], S. 5-7<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Blumenfeldt, Albert: Die echten Tier- und Pflanzenfabeln des Strickers]], S. 35; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 105; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 99 A. 8, 132, 133 A. 88. 200, 204, 469<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


}}
}}
Die Überlieferung ist von [[Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer]] übernommen. Neufunde fehlen ggf.
Die Überlieferung ist von [[Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer]] übernommen. Neufunde fehlen ggf.
==Inhalt==
===Narratio===
Der Dichter sieht eine wunderschöne Linde. Kaum ein Jahr später muss er wieder an ihr vorbeireiten und freut sich bereits auf ihren Anblick. Aber Dornen, die der Teufel dazu bestimmt hatte, waren unter ihr gewachsen, hatten die Äste zerbrochen und das Laub zerstört, so dass von ihrer Schönheit nichts übrig geblieben ist.
===Epimythion===
Der Dichter habe geflucht und geklagt, da ihn die Linde an ein generelles Verderben der Welt erinnert habe: Wenn eine schöne, tugendreiche Frau einen schlechten Mann erhält, vergehen ihr durch diese Dornen Jugend, Schönheit und Freude; auch an den jungen Herren sieht man es, die in der Jugend voll guten Willens sind, bis böse Räte ihr Vorhaben durchkreuzen und ihren guten Ruf zerstören; wenn schließlich ein arglistiger Mann mit wohlgesetzten Worten seinen Herrn betrügt, so glaubt dieser, dessen Rat sei der beste; dass aber die Äste seiner Tugend verkümmern, kommt von den bösen Lehren. So etwas kann man an den Dornen unter der Linde genau studieren.
([[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 469)




[[Kategorie:Quelle Bispel]]
[[Kategorie:Quelle Bispel]]

Aktuelle Version vom 28. Februar 2021, 08:40 Uhr

Die Linde und der Dorn

AutorIn
Entstehungszeit 13. Jhd. (vgl. Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 2)
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien ÖNB: Cod. 2705, S. 161ab [1]
München, UB: 2° Cod. ms. 731, 77d [2]
Ausgaben Pfeiffer, Franz: Altdeutsche Beispiele, S. 321-323
Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer, S. 5-7
Übersetzungen
Forschung Blumenfeldt, Albert: Die echten Tier- und Pflanzenfabeln des Strickers, S. 35; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 105; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 99 A. 8, 132, 133 A. 88. 200, 204, 469

Die Überlieferung ist von Pfeiffer, Franz (Hg.): Mittelhochdeutsche Bispel herausgegeben von Franz Pfeiffer übernommen. Neufunde fehlen ggf.

Inhalt

Narratio

Der Dichter sieht eine wunderschöne Linde. Kaum ein Jahr später muss er wieder an ihr vorbeireiten und freut sich bereits auf ihren Anblick. Aber Dornen, die der Teufel dazu bestimmt hatte, waren unter ihr gewachsen, hatten die Äste zerbrochen und das Laub zerstört, so dass von ihrer Schönheit nichts übrig geblieben ist.

Epimythion

Der Dichter habe geflucht und geklagt, da ihn die Linde an ein generelles Verderben der Welt erinnert habe: Wenn eine schöne, tugendreiche Frau einen schlechten Mann erhält, vergehen ihr durch diese Dornen Jugend, Schönheit und Freude; auch an den jungen Herren sieht man es, die in der Jugend voll guten Willens sind, bis böse Räte ihr Vorhaben durchkreuzen und ihren guten Ruf zerstören; wenn schließlich ein arglistiger Mann mit wohlgesetzten Worten seinen Herrn betrügt, so glaubt dieser, dessen Rat sei der beste; dass aber die Äste seiner Tugend verkümmern, kommt von den bösen Lehren. So etwas kann man an den Dornen unter der Linde genau studieren.

(Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 469)