Pfaffe und Ehebrecherin A: Unterschied zwischen den Versionen

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sie strebe auch nicht nach „überflüssiger“ Minne, denn sie habe stets Mangel  
sie strebe auch nicht nach „überflüssiger“ Minne, denn sie habe stets Mangel  
daran gelitten. Durch diese Schlagfertigkeit gewinnt sie die Gemeinde für sich,
daran gelitten. Durch diese Schlagfertigkeit gewinnt sie die Gemeinde für sich,
und der Pfarrer m uß sie ungestraft: in der Kirche lassen.
und der Pfarrer muß sie ungestraft: in der Kirche lassen.
 
===Epimythion===
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Diese  
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Version vom 2. Juli 2021, 20:13 Uhr

Pfaffe und Ehebrecherin A; Priest and adulteress (version A)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 14. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Wien, ÖNB: Cod. 2885, 178va-179rb [1]
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 83va-83vb
Karlsruhe, Badische Landesbibliothek: Karlsruhe 408, 145rb-145vb [2]
Ausgaben Niewöhner, Heinrich (Hg.): Neues Gesamtabenteuer, S. 47-48
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 3, S. 376-381
Übersetzungen Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 333
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 106f., 178f., 190, 200; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 68, 87, 102, 211; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 111, 115, 117f., 275, 315, 348, 357f.; Jahn, Bruno: Pfaffe und Ehebrecherin; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 77; Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 305ff.; Schneider, Martin: Kampf, Streit und Konkurrenz, S. 259; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 150; Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter, S. 24 A. 68, 25, 81 A. 21, 233

Inhalt

Narratio

Ein Pfarrer beschuldigt in der Kirche eine Frau des Ehebruchs und fordert sie auf, entweder die entsprechende Buße zu leisten oder die Kirche zu verlassen. Da sie keinen Fürsprecher findet, muß sie sich selbst verteidigen und entkräftet die Anklagen des Priesters mit schlagenden Wortspielen: sie habe die Ehe nicht „zerbrochen“, ihr Mann stehe ja mit unversehrten Gliedern neben ihr; sie habe keine „fremden“ Männer geliebt, sondern nur solche, die ihr vertraut waren; sie strebe auch nicht nach „überflüssiger“ Minne, denn sie habe stets Mangel daran gelitten. Durch diese Schlagfertigkeit gewinnt sie die Gemeinde für sich, und der Pfarrer muß sie ungestraft: in der Kirche lassen.

Epimythion

Diese Geschichte hat ein Truchseß gedichtet, um zu zeigen, daß Redegewandtheit einem oft durchhilft.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 499f.)