Der Schüler zu Paris A: Unterschied zwischen den Versionen

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| namen              = Der Schüler zu Paris A; Der Schüler zu Paris G<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| namen              = Der Schüler zu Paris A; Der Schüler zu Paris G; The scholar of Paris (version A)<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"-->
| autorin            = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->
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| entstehungsort    = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)-->  
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Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 1r-10v<br />Frankfurt a.M., UB: Ms. germ. qu. 2, 22ra-25vb<br />Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek: msb 0042-02, 151r-164v [http://brema.suub.uni-bremen.de/ms/content/titleinfo/1372937]<br />Heidelberg, UB: Cpg 4, 211r-225v [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg4]
Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 1r-10v<br />Frankfurt a.M., UB: Ms. germ. qu. 2, 22ra-25vb<br />Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek: msb 0042-02, 151r-164v [http://brema.suub.uni-bremen.de/ms/content/titleinfo/1372937]<br />Heidelberg, UB: Cpg 4, 211r-225v [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg4]
<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<br />[[Von der Hagen: Gesammtabenteuer]], Band 1, S. 281-311<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| ausgaben          = [[Meyer, Nikolaus/Mooyer, Ernst Friedrich (Hg.): Altdeutsche Dichtungen]], S. 63-73<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 2, S. 336-384<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 1, S. 281-311<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"-->
| übersetzungen      = [[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 115-147<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]]<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| übersetzungen      = [[Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke]], S. 115-147<br />[[Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts]], Band 5, S. 234-241<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben-->
| forschung          = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->
| forschung          = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 93, 183, 186, 188, 193, 225, 232, 246, 249f., 268, 270, 309; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 69, 99, 122f., 229, 234f., 240; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 163, 166, 168; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 31, 35, 81f., 97, 111, 141; [[Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle]]; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 151-155, 158, 184; [[Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter]], S. 16f., 20; [[Moshövel, Andrea: Wîplîch man]], S. 247-272; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 20, 24, 31, 32, 54, 65, 66, 83; [[Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters]]; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 149, 154, 175, 261, 287, 306-308, 311, 313, 351, 353[[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 6f., 61f., 81, 97, 108, 123, 175, 177, 186f., 204; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 172, 180, 294, 326, A.972; 233, 255, 258, 263, 274 A. 31, 288-290, 293, 392 A. 84, 422, 442, 448; [[Zapf, Volker: Der Schüler von (zu) Paris (A, B, C)]]<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"-->


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==Inhalt==
Die Tochter eines Pariser Bürgers und ein Student sind in heißer Liebe zu
einander entbrannt. Als der Vater des Mädchens davon erfährt, verbannt er sie
unter der Obhut dreier Mägde und einer Beschließerin in eine Kemenate. In
ihrer Verzweiflung über die erzwungene Trennung greift sie zu einer List. Sie
bittet einen Barfüßermönch zu sich und beichtet ihm, der Student habe sie, als
die Beschließerin verkleidet, auch weiterhin besucht und ihr dabei ein Kleinod geschenkt. Der Mönch möge ihm den Schmuck zurückgeben und ihn ermahnen, sie fortan in Ruhe zu lassen. Der fromme Mann hält dem Studenten
daraufhin sein Treiben vor, und dieser, den versteckten Wink seiner Geliebten
verstehend, bekennt sich schuldig und überreicht dem Mönch nun seinerseits ein
Schmuckstück zur „Rückgabe“ an das Mädchen. Bald darauf kommt er wirklich
in der empfohlenen Verkleidung zu ihr, und beide können sich lange Zeit ihrer
heimlichen Minne erfreuen. Einmal sucht er sie in Begleitung eines als Magd verkleideten Vertrauten auf, obwohl er zur Ader gelassen hat. In der verzehrenden
Minneglut bricht die Wunde auf, und der Student verblutet. Nach einer bewegten Totenklage des Mädchens nimmt der Freund den Toten mit und bringt
ihn in dessen Herberge, so daß der Wirt am nächsten Morgen glaubt, der Student sei in seiner Kammer gestorben. Die Tochter erwirbt sich die väterliche
Erlaubnis, am Begräbnis des Geliebten teilzunehmen. Als man nach der Totenmesse, bei der sie ihr Jungfrauenkränzlein opfert, den Leichnam ins Grab senkt,
übermannt sie das Leid so sehr, daß sie über der Bahre tot niedersinkt. Der
erschütterte Vater verschenkt all sein Gut und gründet ein Frauenkloster, in
dem die beiden Liebenden bestattet werden; er selber zieht bis zu seinem Tode
als Pilger büßend durch die Welt.
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 517)


[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]]
[[Kategorie:Quelle Schwank]]

Aktuelle Version vom 18. August 2023, 18:22 Uhr

Der Schüler zu Paris A; Der Schüler zu Paris G; The scholar of Paris (version A)

AutorIn Anon.
Entstehungszeit 2. Hälfte 13. Jhd.
Entstehungsort
AuftraggeberIn
Überlieferung Pommersfelden, Gräflich Schönbornsche Schloßbibliothek: Cod. 54, 1r-10v
Frankfurt a.M., UB: Ms. germ. qu. 2, 22ra-25vb
Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek: msb 0042-02, 151r-164v [1]
Heidelberg, UB: Cpg 4, 211r-225v [2]
Ausgaben Meyer, Nikolaus/Mooyer, Ernst Friedrich (Hg.): Altdeutsche Dichtungen, S. 63-73
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 2, S. 336-384
Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer, Band 1, S. 281-311
Übersetzungen Ernst, Paul (Hg.): Altdeutsche Mären und Schwänke, S. 115-147
Ridder, Klaus/Ziegeler, Hans-Joachim (Hg.): Deutsche Versnovellistik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Band 5, S. 234-241
Forschung Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte, S. 93, 183, 186, 188, 193, 225, 232, 246, 249f., 268, 270, 309; Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 69, 99, 122f., 229, 234f., 240; Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos, S. 163, 166, 168; Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung, S. 31, 35, 81f., 97, 111, 141; Knapp, Fritz Peter: Zweifels- und Grenzfälle; Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung, S. 151-155, 158, 184; Mihm, Arend: Überlieferung und Verbreitung der Märendichtung im Spätmittelalter, S. 16f., 20; Moshövel, Andrea: Wîplîch man, S. 247-272; Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters, S. 20, 24, 31, 32, 54, 65, 66, 83; Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters; Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen, S. 149, 154, 175, 261, 287, 306-308, 311, 313, 351, 353Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, S. 6f., 61f., 81, 97, 108, 123, 175, 177, 186f., 204; Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen, S. 172, 180, 294, 326, A.972; 233, 255, 258, 263, 274 A. 31, 288-290, 293, 392 A. 84, 422, 442, 448; Zapf, Volker: Der Schüler von (zu) Paris (A, B, C)

Inhalt

Die Tochter eines Pariser Bürgers und ein Student sind in heißer Liebe zu einander entbrannt. Als der Vater des Mädchens davon erfährt, verbannt er sie unter der Obhut dreier Mägde und einer Beschließerin in eine Kemenate. In ihrer Verzweiflung über die erzwungene Trennung greift sie zu einer List. Sie bittet einen Barfüßermönch zu sich und beichtet ihm, der Student habe sie, als die Beschließerin verkleidet, auch weiterhin besucht und ihr dabei ein Kleinod geschenkt. Der Mönch möge ihm den Schmuck zurückgeben und ihn ermahnen, sie fortan in Ruhe zu lassen. Der fromme Mann hält dem Studenten daraufhin sein Treiben vor, und dieser, den versteckten Wink seiner Geliebten verstehend, bekennt sich schuldig und überreicht dem Mönch nun seinerseits ein Schmuckstück zur „Rückgabe“ an das Mädchen. Bald darauf kommt er wirklich in der empfohlenen Verkleidung zu ihr, und beide können sich lange Zeit ihrer heimlichen Minne erfreuen. Einmal sucht er sie in Begleitung eines als Magd verkleideten Vertrauten auf, obwohl er zur Ader gelassen hat. In der verzehrenden Minneglut bricht die Wunde auf, und der Student verblutet. Nach einer bewegten Totenklage des Mädchens nimmt der Freund den Toten mit und bringt ihn in dessen Herberge, so daß der Wirt am nächsten Morgen glaubt, der Student sei in seiner Kammer gestorben. Die Tochter erwirbt sich die väterliche Erlaubnis, am Begräbnis des Geliebten teilzunehmen. Als man nach der Totenmesse, bei der sie ihr Jungfrauenkränzlein opfert, den Leichnam ins Grab senkt, übermannt sie das Leid so sehr, daß sie über der Bahre tot niedersinkt. Der erschütterte Vater verschenkt all sein Gut und gründet ein Frauenkloster, in dem die beiden Liebenden bestattet werden; er selber zieht bis zu seinem Tode als Pilger büßend durch die Welt.

(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 517)