Der vertauschte Müller: Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Der vertauschte Müller<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Der vertauschte Müller; Von dem Müller<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Anon.<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = Vor 1430<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
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| ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 20-30<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts]], S. 20-30<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 213-220<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 109-119<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde]], S. 142-151<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters]], Band 1, S. 57-64<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | übersetzungen = [[Fischer, Hanns (Hg.): Die schönsten Schwankerzählungen des deutschen Mittelalters]], S. 213-220<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 109-119<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Das Liebespaar auf der Linde]], S. 142-151<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Deutsche Novellen des Mittelalters]], Band 1, S. 57-64<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| forschung = [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 92, 103, 125, 133, 136, 153, 163f., 174, 178, 185, 191, 200, 245, 249-251, 261, 263, 265, 287, 303, 311; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 144; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 153<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | | forschung = [[Altenhöfer, Florian: Der vertauschte Müller]]; [[Beine, Birgit: Der Wolf in der Kutte]], S. 92, 103, 125, 133, 136, 153, 163f., 174, 178, 185, 191, 200, 245, 249-251, 261, 263, 265, 287, 303, 311; [[Coxon, Sebastian: Laughter and Narrative in the Later Middle Ages]], S. 68, 90, 95, 104 Anm. 45, 105 Anm. 57, 116, 151 Anm. 18, 164; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 68, 80, 130, 263; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 144; [[Hoven, Heribert: Studien zur Erotik in der deutschen Märendichtung]], S. 214, 219-221, 236; [[Hufeland, Klaus: Die deutsche Schwankdichtung des Spätmittelalters]], S. 134, 136, 147; [[Londner, Monika: Eheauffassung und Darstellung der Frau in der spätmittelalterlichen Märendichtung]], S. 267; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 34, 52, 57, 64, 65; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 153; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 173, 287, 343-346, 351f., 376; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 234<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
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==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Ein Müller ist vom Frankenwein so sehr berauscht, daß ihn sein Knecht heimfahren muß. Unterwegs fällt der Betrunkene unbemerkt vom Wagen. Als der | |||
Knecht später nach ihm sucht, hält er in der Dunkelheit den Pfarrer, der unter | |||
einer Buche eingeschlafen ist, für den Müller und bringt ihn zu seiner Herrin | |||
ins Bett. Der Geistliche übernimmt freudig die Rolle des Ehemannes, und die | |||
Müllerin kann sich nicht genug darüber wundem, wie die Kraft des Weins | |||
ihren sonst so trägen Gatten beflügelt. Später in der Nacht kommt der Müller | |||
nach Hause, wird aber vom Knecht, der seinen Herrn ja daheim weiß, nicht | |||
eingelassen. Der Ausgesperrte klagt sein Leid darauf den Nachbarn, die ihm | |||
schließlich Einlaß in die Mühle verschaffen. Als jetzt die Müllerin die Verwechslung merkt, behauptet sie, der Pfarrer sei so betrunken gewesen, daß er reglos | |||
neben ihr gelegen habe. Und dieser mimt nun auch wacker den Betrunkenen | |||
und tut so, als ob er den Hausherrn für seinen Mesner halte und des Glaubens | |||
sei, er müsse jetzt den Müller begraben. Die Umstehenden gehen auf dieses | |||
Spiel ein, das sie für eine Ausgeburt der Trunkenheit halten, und stellen dem | |||
Pfarrer sogar einen „Beichtvater“ in Gestalt der verkleideten Müllerin. Der | |||
Pfarrer geht mit diesem vor die Tür und sucht seine - ihre - „Pönitenz“, die | |||
er mit seiner Minne beglückt. | |||
===Epimythion=== | |||
Einen gelehrten Pfaffen kann | |||
niemand zum besten haben. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 497) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | [[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | ||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] | [[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 18. August 2023, 19:30 Uhr
Inhalt
Narratio
Ein Müller ist vom Frankenwein so sehr berauscht, daß ihn sein Knecht heimfahren muß. Unterwegs fällt der Betrunkene unbemerkt vom Wagen. Als der Knecht später nach ihm sucht, hält er in der Dunkelheit den Pfarrer, der unter einer Buche eingeschlafen ist, für den Müller und bringt ihn zu seiner Herrin ins Bett. Der Geistliche übernimmt freudig die Rolle des Ehemannes, und die Müllerin kann sich nicht genug darüber wundem, wie die Kraft des Weins ihren sonst so trägen Gatten beflügelt. Später in der Nacht kommt der Müller nach Hause, wird aber vom Knecht, der seinen Herrn ja daheim weiß, nicht eingelassen. Der Ausgesperrte klagt sein Leid darauf den Nachbarn, die ihm schließlich Einlaß in die Mühle verschaffen. Als jetzt die Müllerin die Verwechslung merkt, behauptet sie, der Pfarrer sei so betrunken gewesen, daß er reglos neben ihr gelegen habe. Und dieser mimt nun auch wacker den Betrunkenen und tut so, als ob er den Hausherrn für seinen Mesner halte und des Glaubens sei, er müsse jetzt den Müller begraben. Die Umstehenden gehen auf dieses Spiel ein, das sie für eine Ausgeburt der Trunkenheit halten, und stellen dem Pfarrer sogar einen „Beichtvater“ in Gestalt der verkleideten Müllerin. Der Pfarrer geht mit diesem vor die Tür und sucht seine - ihre - „Pönitenz“, die er mit seiner Minne beglückt.
Epimythion
Einen gelehrten Pfaffen kann niemand zum besten haben.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 497)