Der nackte Ritter (Der Stricker): Unterschied zwischen den Versionen
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| namen = Der nackte Ritter<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | | namen = Der bloßgestellte Ritter; Der bloße Ritter; Der nackte Ritter<!--Möglichst alle Bezeichnungen des Textes, die in der Forschung gebräuchlich waren bzw. sind, in alphabetischer Reihenfolge, abgertrennt mit ";"--> | ||
| autorin = Der Stricker<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | autorin = Der Stricker<!--Autor oder Autorin bzw. "Anon."; falls in der Forschung ein/e AutorIn vermutet wird, dann nach AutorInnenname "?" und in () Verweis auf Forschungsquelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungszeit = <!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungszeit = ca. 1220-1250 ([[Malm, Mike: Der Stricker]], S. 369)<!--Entstehungszeit oder -zeitraum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Datierung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| entstehungsort = <!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | | entstehungsort = Ostfränkisch/Rheinfränkisch, Österreich? ([[Malm, Mike: Der Stricker]], S. 369)<!--Entstehungsort oder -raum des Textes, mit anschließendem Verweis auf Quelle der Verortung in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik)--> | ||
| auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | | auftraggeberin = <!--Auftraggeber oder Auftraggeberin, ggf. mit anschließendem Verweis auf Quelle in [[Kurzzitationen]] (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), abgetrennt mit ";"--> | ||
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Wien ÖNB: Cod. 2705, 66va-67ra [ | Wien ÖNB: Cod. 2705, 66va-67ra [https://manuscripta.at/hs_detail.php?ID=11811]<br />Heidelberg, UB: Cpg 341, 318ra-318va [https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg341]<br />Genève-Cologny, Bibliotheca Bodmeriana: Cod. Bodmer 72, 319vb-320rb [https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/fmb/cb-0072]<br />München, UB: 2° Cod. ms. 731, 68va-69rb [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 141va-142rb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 69va-70rb<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | ||
München, UB: 2° Cod. ms. 731, 68va-69rb [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10638/]<br />Wien, ÖNB. Cod. 2885, 141va-142rb [http://archiv.onb.ac.at:1801/view/action/nmets.do?DOCCHOICE=2759142.xml&dvs=1541659152778~357&locale=de_DE&search_terms=&adjacency=&VIEWER_URL=/view/action/nmets.do?&DELIVERY_RULE_ID=1&divType=]<br />Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Hs. FB 32001, 69va-70rb<!--Möglichst gesamte Überlieferung in Handschriften und Drucken. Muster: Ort, Bibliothek: Signatur, abgetrennt mit "<br />"--> | | ausgaben = [[Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden]], S. 114-121<br />[[Fischer, Hanns (Hg.): Der Stricker. Verserzählungen I]], S. 126-131<br />[[Moelleken, Wolfgang Wilfried (Hg.): Die Kleindichtung des Strickers]], Band 3,2, S. 289-294<br />[[Von der Hagen, Friedrich Heinrich (Hg.): Gesamtabenteuer]], Band 3, S. 129-131<!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | ||
| ausgaben = <!--Möglichst alle Ausgaben des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"--> | | übersetzungen = [[Ehrismann, Otfrid (Hg.): Der Stricker. Erzählungen, Fabeln, Reden]], S. 114-121<br />[[Spiewok, Wolfgang (Hg.): Altdeutsches Decamerone]], S. 31-33<!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | ||
| übersetzungen = <!--Möglichst alle Übersetzungen des Textes in [[Kurzzitationen]](s. Bibliographie Editionen Kleinepik), abgetrennt mit "<br />"; notfalls Doppelungen mit Ausgaben--> | | forschung = [[Agricola, Erhard: Die Prudentia als Anliegen der Strickerschen Schwänke]]; [[Böhm, Sabine: Der Stricker]], S. 79, 123; [[Ehrismann, Otfried: Fabeln, Mären, Schwänke und Legenden im Mittelalter]], S. 64f.; [[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 69, 98, 143; [[Grubmüller, Klaus: Die Ordnung, der Witz und das Chaos]], S. 80-82, 85, 89f.; [[Margetts, John: Non-feudal attitudes in Der Stricker's short narrative works]]; [[Nowakowski, Nina: Sprechen und Erzählen beim Stricker]], S. 27; [[Połczyńska, Edyta: Der Erzähler in der Märendichtung des Mittelalters]], S. 22, 74; [[Reichlin, Susanne: Ökonomien des Begehrens, Ökonomien des Erzählens]], S. 201; [[Rupp, Heinz: Schwank und Schwankdichtung in der deutschen Literatur des Mittelalters]]; [[Schallenberg, Andrea: Spiel mit Grenzen]], S. 107f., 119-128, 131-133, 135f., 138; [[Schirmer, Karl-Heinz: Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle]], S. 38; [[Strasser, Ingrid: Vornovellistisches Erzählen]], S. 48, 66f., 71, 73; [[Wagner, Silvan: Grenzbetrachtungen]]; [[Ziegeler, Hans-Joachim: Erzählen im Spätmittelalter]], S. 24, 136, 139f., 141, 143, 151 A. 106, 162-168, 176, 181, 182 u. A. 160, 232f., 279, 463<!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | ||
| forschung = <!--Forschungstexte zum Einzeltext (s. Bibliographie Forschung Kleinepik), ggf. mit Seitenangaben, abgetrennt mit ";"--> | |||
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==Inhalt== | |||
===Narratio=== | |||
Ein Ritter kommt auf einer Reise durchfroren und durchnässt abends zu einem | |||
Mann, der ihn freundlich aufnimmt und ihn im Beisein seiner Frau und seiner | |||
Töchter nach besten Kräften umsorgt. Mit der Zeit wird es in der Stube so | |||
warm, dass alle ins Schwitzen kommen. Der Hausherr entledigt sich des Obergewandes und empfiehlt das auch dem Ritter. Doch trotz allen Zuredens widersetzt | |||
sich dieser der Bitte seines Wirtes, bis dieser, in der Meinung, seinem | |||
allzu förmlichen Gast einen Gefallen zu tun, seinen Knechten den Wink gibt, | |||
den Ritter gewaltsam von seinem Rock zu befreien. Sie folgen seinem Befehl, | |||
aber da der Gast weder Hemd noch Hose trägt, sitzt er nun zum Entsetzen aller | |||
nackt vor den Frauen. Beschämt zieht er seinen Rock wieder an und verlässt | |||
im Zorn den unklugen Gastgeber. | |||
===Epimythion=== | |||
Wer einen Gast bei sich hat, | |||
soll diesem nicht übereifrig dienen, sonst erntet er keinen Dank. | |||
([[Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung]], S. 527-528) | |||
[[Kategorie:Quelle Märe/Versnovelle]] | |||
[[Kategorie:Quelle Schwank]] |
Aktuelle Version vom 17. Juni 2024, 07:45 Uhr
Inhalt
Narratio
Ein Ritter kommt auf einer Reise durchfroren und durchnässt abends zu einem Mann, der ihn freundlich aufnimmt und ihn im Beisein seiner Frau und seiner Töchter nach besten Kräften umsorgt. Mit der Zeit wird es in der Stube so warm, dass alle ins Schwitzen kommen. Der Hausherr entledigt sich des Obergewandes und empfiehlt das auch dem Ritter. Doch trotz allen Zuredens widersetzt sich dieser der Bitte seines Wirtes, bis dieser, in der Meinung, seinem allzu förmlichen Gast einen Gefallen zu tun, seinen Knechten den Wink gibt, den Ritter gewaltsam von seinem Rock zu befreien. Sie folgen seinem Befehl, aber da der Gast weder Hemd noch Hose trägt, sitzt er nun zum Entsetzen aller nackt vor den Frauen. Beschämt zieht er seinen Rock wieder an und verlässt im Zorn den unklugen Gastgeber.
Epimythion
Wer einen Gast bei sich hat, soll diesem nicht übereifrig dienen, sonst erntet er keinen Dank.
(Fischer, Hanns: Studien zur deutschen Märendichtung, S. 527-528)